Kreis Germersheim Unterkünfte akzeptiert

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Kaum ein anderes Thema führt derzeit zu so hitzigen Diskussionen wie die Flüchtlingswelle. In der Stadt Wörth beschäftigte das Thema am Mittwoch die Mitglieder der Ortsbeiräte Wörth und Büchelberg. Das Thema Flüchtlingsunterkunft war in Wörth ursprünglich für den nicht-öffentlichen Teil der Sitzung am Mittwochabend gedacht. Doch damit waren einzelne Ratsmitglieder nicht einverstanden, sodass der Tagesordnungspunkt in den öffentlichen Teil gezogen wurde. In der Stadt werden derzeit etwa 130 Flüchtlinge untergebracht, schon jetzt gibt es viel zu wenig Wohnraum. Doch mit bis zu 80 weiteren Asylbewerbern bis Jahresende wird gerechnet. Diese sollten auf die Ortsbezirke aufgeteilt werden. Einzelne Ratsmitglieder sahen den Ortsbezirk Wörth benachteiligt. „Man kann nicht von einer ungleichmäßigen Verteilung sprechen“, erwiderte Ortsvorsteher Roland Heilmann (SPD). Auch Schaidt nehme viele Flüchtlinge auf, in Büchelberg sei eine Unterkunft geplant, so Heilmann. Für die Stadtverwaltung sei es ein besonders großes Problem, Häuser und Wohnungen zu erwerben. Viele Bürger seien nicht bereit, die Flüchtlinge bei sich und in ihren Häusern aufzunehmen. Die Verwaltung stehe in engem Kontakt zu Maklern, Banken und dem Ordnungsamt. Gelände, die möglicherweise zu erwerben sind, aber in einem Bebauungsplanverfahren stecken, kann die Stadt nicht verwenden. Als Notlösung schlägt die Stadtverwaltung den Kauf von Containern vor. Darin sollen in Wörth rund 40 Flüchtlinge untergebracht werden. Genaue Zahlen liegen der Stadt jedoch noch nicht vor. Die Container könnten wegen der Planungs- und Lieferzeit jedoch erst in einem halben Jahr aufgestellt werden. „Eine schnelle Planung ist nicht möglich“, so Simon. Für Bebauungsverfahren bliebe keine Zeit. Die Container sollen am Häckselplatz im Klammengrund stehen. Der hintere Teil soll weiter für Grünabfälle genutzt werden können. Im vorderen Teil, der derzeit als Materiallager dient, sollen die Container aufgestellt werden. Von einem Ratsmitglied kam der Vorschlag, die Holzständerbauweise überprüfen zu lassen. Dabei sind - wie bei einem Fachwerkhaus - horizontal verlaufende Holzbalken die Grundlage beim Bau des Hauses. Auch über die möglichen Risiken der Unterbringung debattierte der Ortsbeirat. Ein Mitglied sah eine Gefahr darin, so viele Menschen konzentriert an einem Ort unterzubringen. Heilmann widersprach: In erster Linie habe Wörth staatliche Aufgaben zu erfüllen. Sehr kurzfristig müssten viele Asylbewerber und Flüchtlinge aufgenommen werden. Das sei der erste Schritt, um den es geht. Erst dann verfolge man das Ziel, das „möglichst dezentral zu machen“. Nachdem der Rat einstimmig zugestimmt hat, wird neben den Containern die Holzständerbauweise überprüft. Als Standort wurde der Klammengrund beschlossen. (vku)

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