Kreis Germersheim „Tropfen auf den heißen Stein“

Als Rechtsnachfolgerin des untergegangenen alten Sportvereins Weingarten 1946 wird die Ortsgemeinde einen Zuschuss für die Arena bekommen. Rund 50.000 Euro sollen vom Land fließen, stellte Ortsbürgermeister Thomas Krauß (FWG) in der jüngsten Gemeinderatssitzung am Montag in Aussicht.

Die Kreisverwaltung habe alle Unterlagen geprüft und grünes Licht gegeben. Der Förderzuschuss sei ein stattlicher Beitrag zu den Kosten, die der Gemeinde entstanden seien, so Krauß, in der Summe blieben 50.000 Euro freilich „ein Tropfen auf den heißen Stein“. Die Arena war 2002 vom damaligen SV Weingarten 1946 hochgezogen worden und sollte Platz für rund 6500 Zuschauer bieten. Der großzügige Neubau war beflügelt vom Aufstieg der damaligen ersten Mannschaft in die Oberliga Südwest. Tatsächlich war zu groß gedacht worden, die Kosten schossen trotz viel Eigenleistung in den Himmel, der Verein schlidderte 2005 in die Insolvenz und wurde liquidiert. Auch eine eilends für die enorm teure Pellet-Heizung abgeschlossene „Contracting“-Vereinbarung mit den Pfalzwerken (der Energieversorger kaufte die Heizungsanlage und vermietete sie in der Folge an den Verein) konnte den alten SV nicht mehr retten. Die Ortsgemeinde hatte zuvor großzügige Bürgschaften übernommen, die damit fällig wurden. Zum finanziellen Desaster für die Gemeinde kam hinzu, dass sie Rechtsnachfolgerin des Vereins wurde und beispielsweise die Verantwortung für die Arena übernehmen musste. Der Bau dieser Arena stellte sich in weiten Teilen als fehlerhaft heraus, eine abschließende Bauabnahme durch die Kreisverwaltung war nie erfolgt. In der Folge musste die Ortsgemeinde als neuer Eigentümer erheblich nachbessern an Brandschutz, Lüftung, Fluchtwegen, Wasserleitungen und Installationen (wir berichteten). Um das Haus auch als Vereinsheim nutzen zu können, wurden zuletzt ein Aufzug eingebaut und Fluchtmöglichkeiten über eine Rampe geschaffen. Die viel zu groß dimensionierte Heizungsanlage wurde zudem per Wärmeleitung mit einer 2011 errichteten Kindertagesstätte verbunden, um die Heizung wenigstens in Teilen auszulasten. Laut Beigeordnetem Stefan Becker (CDU) seien zuletzt die TÜV-Abnahme des neuen Aufzugs eine Begehung mit der Kreisverwaltung erfolgt. Der ursprüngliche Planansatz für alle Nachbesserungen von 350.000 Euro sei unterschritten worden. Die tatsächlichen Kosten für die Gemeinde beliefen sich nach derzeitiger Rechnungslage auf weniger als 300.000 Euro, den Landeszuschuss noch nicht eingerechnet. Genutzt wird die Arena inzwischen von Vereinen, beispielsweise für Probestunden des Musikvereins. Auch gibt es Veranstaltungen wie den Altennachmittag der Gemeinde. Zudem wird das Spielfeld genutzt vom 2007 gegründeten neuen Sportverein. (lsb)

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