Bellheim Theaterproben mit Krimicharakter

Turbulent geht es zu im Seniorenheim „Zum letzten Glück“, dessen Bewohner nicht so recht glücklich sind. Bei der Probe für das S
Turbulent geht es zu im Seniorenheim »Zum letzten Glück«, dessen Bewohner nicht so recht glücklich sind. Bei der Probe für das Stück »Mer hen noch Hitz ...«.

Da die Festhalle noch belegt ist, probt die Theatergruppe des TV Jahn seit geraumer Zeit im Gewerbegebiet. „Mer hen noch Hitz ...“, lautet der Titel des Lustspiels, das in Kürze auf die Bühne kommt und in dem auch ein Wasserohrbruch für Trubel sorgt.

Was sich da im hinteren Bereich des Parkplatzes der Strohmeier-Gilb Küchenwelt beziehungsweise des Möbelhauses Trösser in Bellheim abspielt, hat fast schon Krimicharakter. Ein Auto fährt eine Stunde vor Ladenschluss vor, parkt, der Fahrer steigt aus und verschwindet in einer unscheinbaren Seitentür. Wenige Minuten später wiederholt sich die Szene. Folgt man den geheimnisvollen Menschen, landet man mitten in der Theaterprobe der Theatergruppe des TV Jahn Bellheim.

„Wir sind der Familie Gilb sehr dankbar für diese Möglichkeit, hier zu proben“, erzählt Regisseur Peter Reifel. Einzige andere Möglichkeit wäre in der Festhalle und dort stauen sich die Termine. „Gerade um die Faschingszeit war dort ja immer was los“, so Reifel. Ergeben hatte sich die ungewöhnliche Konstellation mehr oder weniger durch Zufall. Ensemble-Mitglied Fritz Fuchs hat in der Nachbarschaft des Möbelhauses eine Halle und bot zunächst diese als Proberaum an. Dort sei es aber wirklich kalt, berichtet Ex-Lord Reifel. Die Familie Gilb, der das Gebäude gehört, hatte so aber von der Raumnot der Gruppe erfahren und spontan ihre Hilfe angeboten. „Wir konnten uns einrichten und die Aufbauten stehen lassen, ein echter Glücksfall“, so Reifel.

Welturaufführung war schon

Seit Januar probt das Ensemble. „Die Welturaufführung war ja bereits im März 2020, dann kam der Lockdown“, sagt Reifel. Die Gruppe habe zwischen Weihnachten und Neujahr ihre Texte erneut gelernt, und das habe prima geklappt. Er selbst konnte krankheitsbedingt im Januar zwar nicht bei den Proben dabei sein, stellt aber fest: „Die können das auch ohne mich“. Was die 13 Akteure auch sofort unter Beweis stellen und während des Gesprächs mal eben den ersten Akt des Lustspiels „Mer hen noch Hitz...“ durchspielen. Turbulent geht es zu im Seniorenheim „Zum letzten Glück“, dessen Bewohner nicht so recht glücklich sind. Ein Wasserrohrbruch sowie eine junge Pflegerin mit ganz neuen Ideen sorgen für zusätzlichen Trubel.

„Unser Freund Thomas Laubscher schreibt Stücke exklusiv für uns. Da er uns kennt, schreibt er uns die Rollen maßgeschneidert auf den Leib“, berichtet Reifel. Das habe zudem den Vorteil, dass die Rollen zum Alter der Akteure passen. „Nur zwei unserer Mitglieder sind so um die 30 Jahre alt, alle anderen über 50. Es ist schwer neue Leute zu finden“, so Reifel. Die Herausforderung sei, dass es keine Regieanweisung gibt, wie bei anderswo gekauften Stücken. Den Beitrag leistet die Gruppe selbst, ebenso wie die Übersetzung des Textes in den Bellheimer Dialekt. „Eine weitere Besonderheit unserer Gruppe ist, dass wir ohne Mikrofone spielen. Da muss man laut und deutlich sprechen.“ Ob sie das drauf haben, werden die Akteure am Samstag, 11. März, merken. Dann nämlich zieht die Gruppe in die Festhalle um. Dort kann sie noch ein-, zweimal proben, bevor sich eine Woche später der Vorhang zum ersten Mal lüftet und die Turbulenzen im Seniorenheim ihren Lauf nehmen.

Info

Kartenvorverkauf im Schreibwarengeschäft „Bleistift“, Schubertstraße, gegenüber vom Rathaus und gegebenenfalls an der Abendkasse. Aufführungen in der Festhalle sind an den Samstagen, 18. und 25. März, 19.30 Uhr, sowie am Sonntag, 26. März, 18 Uhr.

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