Germersheim Roberto wechselt vom Ristorante in den Ruhestand

Arrivederci! Roberto Pilia zieht sich nach rund 40 Jahren in der Gastronomie ins Privatleben zurück: Ruhestand.
Arrivederci! Roberto Pilia zieht sich nach rund 40 Jahren in der Gastronomie ins Privatleben zurück: Ruhestand.

Rund 40 Jahre war er eine feste Größe in der Gastronomie, zuerst in Bellheim, dann in Germersheim: Roberto ist bekannt, sein Nachname, Pilia, vielleicht weniger. Nun ist der 69-Jährige im Ruhestand.

Mit fast 18 Jahren kam er Ende 1972 von Sardinien nach Germersheim, weil er nicht zum Militär wollte. Außerdem wohnte und arbeitete ein Onkel von ihm hier. Zunächst arbeitete Roberto Pilia in der Schilderfabrik Klee als Schweißer, um danach für fünf, sechs Jahre zu Nolte zu wechseln, wo auch sein Onkel angestellt war.

In seiner Freizeit half Roberto Pilia gerne hier und da in der Gastronomie, unter anderem in Bellheim im „Ischia“. Weil ihm die Beschäftigung Spaß machte, war der Weg in die gastronomische Selbständigkeit folgerichtig. Ende der 70er-Jahre übernahm er in Bellheim das „Toscana“. Drei Jahre führte er es und wohnte in der dazugehörigen Wohnung, ehe er wieder nach Germersheim umzog, wo er das „Mistral“ übernahm. Nach einiger Zeit wechselte er in die Lilienstraße, wo er zusammen mit seinem Bruder Stefano mehrere Jahre das „Capriccio“ führte. Eines Tages verkauften sie das Haus und Roberto Pilia zog es zurück nach Sardinien. Von dort kehrte er jedoch nach zwei, drei Jahren zurück. Warum? „Ich habe gemerkt, dass alle meine Freunde in Germersheim sind.“

Aus „Q-Bar“ wird „Il Gambero“

Daraufhin stieg er bei seinem Bruder Gianfranco in die Q-Bar im Keller der ehemaligen Brennerei Berkel ein. Aus der Q-Bar wurde das Ristorante Il Gambero, das nach etwa 13 Jahren seit Monatsbeginn geschlossen ist. „Es reicht. Mit fast 70 ist es jetzt gut – Schluss. Ich danke meinen Kunden und hoffe, dass sie zufrieden waren – zumindest großteils.“ Einige von ihnen seien ihm 30, 40 Jahre lang treu geblieben. Zum Kundenkreis, das sagt Roberto Pilia nicht ohne Stolz, habe auch die Familie Nolte gehört.

Neuer Herr im Haus wird laut Roberto Pilia „mein Freund“, der Germersheimer Gastronom Michele Peddoni, ebenfalls ein Sarde. Bei ihm wolle er im Ruhestand hin und wieder aushelfen. Das heiße auch, dass er in Germersheim bleiben werde. Im Gegensatz zu seinem Bruder Stefano, der bereits packe, um nach Sardinien zurückzukehren. Dorthin will Roberto Pilia immer mal wieder reisen, um seine Familie zu besuchen, die Mutter und die Geschwister, zwei Schwestern und vier Brüder. Ansonsten freut sich der Ruheständler auf eine entspannte Zeit, in der er sich seinem Hobby widmen kann: Musik hören, Schallplatten, „das gefällt mir“.

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