Kreis Germersheim Kunstrasenplatz wegen Haushaltslage Utopie

Mit knapper Mehrheit (7 Ja-, 5 Neinstimmen und zwei Enthaltungen) hat der Gemeinderat Bodenproben auf dem Hördter Tennenplatz beschlossen. Die so genannte Baugrunderkundung soll bei der Entscheidung helfen, wie es mit dem Sportplatz weitergeht.

Die Drainage des Hartplatzes funktioniert nicht mehr einwandfrei (wir berichteten). Mit einer Kamera wurden die Leitungen bereits 2015 untersucht und Wurzeln in den Schächten festgestellt. Wasser bleibt deswegen häufig auf dem Platz stehen. Bei der ersten Untersuchung konnte nur eine Teilstrecke befahren werden. Die neue Baugrunderkundung soll nun ein aktuelles Schadensbild und Bodenproben liefern. Diese sollen Grundlage für die Entscheidung sein, in welchem Umfang der Tennenplatz saniert oder umgebaut wird. Die Verwaltung schlägt als Optionen auch die Umwandlung in einen Natur- oder Kunstrasen vor. „Seitens der Ortsspitze sind wir uns einig, dass wir Geld in die Hand nehmen müssen, um den Tennenplatz wieder bespielbar zu machen“, sagte der Beigeordnete Hans Peter Schmitt (SPD). Finanzielle Mittel für Maßnahmen, die darüber hinausgehen, müsse der Sportverein auf eigene Faust generieren. Einen Kunstrasenplatz für gut eine halbe Million Euro, wie ihn etwa Rülzheim plane, nannte Bürgermeister Max Frey (CDU) in Hördt Utopie. „Das können wir bei unserer Haushaltslage nicht stemmen.“ 3700 Euro – so viel kostet die Baugrunderkundung komme ihm „für Bodenproben etwas zu viel vor“, sagte Manfred Fischer von den Freien Wählern. Aus den anderen Fraktionen kam ebenfalls Kritik, da die Leitungen bereits untersucht und Schäden festgestellt wurden. „Die Untersuchung ist überteuert. Wir sollten einfach die Drainage machen und den Hartplatz erneuern“, meinte etwa Markus Fischer (CDU). Sein Parteikollege Sebastian Fuchs appellierte an die Ratsmitglieder alle Optionen ernst zu nehmen, „einen Schritt nach dem anderen zu machen und ergebnisoffen dranzubleiben“. Waldfried Heid (FWAB) forderte Vergleichszahlen für den Unterhalt von Tennenplatz, Kunst- und Naturrasen. Das Hördter Rathaus bekommt für 18.000 Euro eine neue Gas-Heizanlage. Der fast 30 Jahre alte Öl-Heizkessel wird ausgetauscht. Der Öltank, der aus dem Jahr 1966 stammt, weist starke Korrosionsschäden an der Außenhülle auf. Zudem ist die Lebensdauer bereits erreicht. Die Öl-Heizkesselanlage wurde in den vergangenen Jahren mehrmals repariert. Aufgrund des hohen Betriebsalters sei eine „störungsfreie Beheizung des Gebäudes mittelfristig nicht mehr gegeben“, teilte die Verwaltung mit. Der Rat entschied sich aus diesen Gründen gegen eine kurzfristige Lösung, etwa die Erneuerung des Öltanks oder den Einbau einer Innenhülle. Er folgte der Empfehlung der Verwaltung: Eine Gasheizung sei zeitgemäß und spare etwa zehn Prozent Energie. Auch die Schule bekommt eine neue Heizung (wir berichteten). Die Arbeiten werden voraussichtlich in den Sommerfreien nicht fertig, sondern noch im Herbst andauern, teilte Bürgermeister Frey mit.

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