Kreis Germersheim Helles Haus für 150 Kinder entsteht

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Den Namen ihres Vorgesetzten, Pfarrer Johann Friedrich Oberlin, trägt in Wörth bereits eine Kindertagesstätte. Gestern hat die Stadt mit dem Bau der Louise-Scheppler-Kita begonnen. Die Protestantische Christuskirchengemeinde als künftiger Träger würdigt mit der Wahl des Namens die Arbeit von Louise Scheppler als Pionierin der heutigen Kitas – ihre Kleinkinderschulen waren eine Mischung zwischen Kindergarten und -krippe. Scheppler, geboren 1763, gestorben 1837 im Elsass, war die engste Mitarbeiterin Oberlins.

Die Kita für maximal 150 Kinder entsteht auf einem rund 1500 Quadratmeter großen Grundstück in den „Volgerwiesen“, zwischen dem Parkplatz am Lidl-Markt in der Ottstraße und der S5-Haltestelle Zügelstraße. Zu den Kosten von 3.745.000 Euro erwartet die Stadt 500.000 Euro als Zuschuss vom Land und rund 400.000 vom Kreis. Zum ersten Spatenstich konnte Bürgermeister Dennis Nitsche (SPD) neben Vertretern des mit der Planung und dem Bau beauftragten Büros Hort und Hensel aus Kaiserslautern auch Landrat Fritz Brechtel (CDU) und Mandatsträger aus Stadt- und Ortsbeirat begrüßen. Die neue Kita solle dazu beitragen, den deutlich erhöhten Bedarf an Kita-Plätzen zu decken. „Im Oktober 2015 war von einer dreigruppigen Einrichtung die Rede, jetzt entstehen gar sechs Gruppen“, stellte Landrat Brechtel fest. Es sei erfreulich, „dass in Wörth mehr Kinder geboren werden als erwartet und die Stadt auf das Wachstum reagiert.“ In einer „schwachen Stunde“ habe er geäußert, er könne sich für die Christuskirche, kleinste Kirchengemeinde im Ort, die Übernahme der Trägerschaft vorstellen, sagte Pfarrer Andreas Pfautsch. In der neuen Kita solle den Besuchern, „ohne Ausnahme allen Kindern“, christliches Welt- und Menschenbild vermittelt werden. Konzipiert sei das Haus für Kinder ab zwei Jahren, je nach verbleibendem Platz auch für unter Zweijährige ohne Anspruch. Nachdem er die Pläne eingesehen habe, könne er feststellen: „Wir kriegen einen wunderschönen Kindergarten hingesetzt.“ „Wir hoffen, Ihnen das Beste geben zu können“, sagte Barbara Hort vom Büro Hort und Hensel, das sich seit zehn Jahren auf Kita-Bau spezialisiert und schon zehn Kitas errichtet hat. Sie rechne mit einer Bauzeit von einem Jahr. Die Räume seien nach Süden ausgerichtet, lichtdurchflutet und sehr hell. Glaselemente bis auf den Boden ließen das Innere mit den Außenanlagen verschmelzen. Vom Obergeschoss führe ein Balkon ebenerdig zum Spielbereich draußen. Eine mobile Trennwand ermögliche, den Eingangsbereich mit dem Multifunktionsraum zu einem Veranstaltungssaal für Kita-Feste zu vergrößern. In der voll eingerichteten „Profi-Küche“ könne gekocht werden. Das Niedrig-Energiegebäude habe keine Heizkörper. Eine besondere Technik sorge für eine kontrollierbare Be- und Entlüftung.

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