Kreis Germersheim Hauptamtlicher Beigeordneter vor erstem Arbeitstag im Stadthaus

Sascha Hofmann im Interview mit der RHEINPFALZ.
Sascha Hofmann im Interview mit der RHEINPFALZ.

Öffentliche Verwaltung ist für den neuen hauptamtlichen Beigeordneten der Stadt Germersheim kein Fremdwort. Am 2. Januar hat Sascha Hofmann seinen ersten Arbeitstag im Stadthaus – und wird neben viel Neuem auch einiges Bekannte erleben. Er kommt aus der Verwaltung der Johannes-Gutenberg-Universität und hat gleich geahnt, „dass das passen könnte“.

«Germersheim.» Angst vor der neuen Aufgabe hat Sascha Hofmann jedenfalls nicht, aber Respekt. Respekt vor allem auch vor der Leistung der Mitarbeiter der Stadtverwaltung. „Es ist schon toll, wenn man sieht, was sich in Germersheim alles entwickelt.“ Zu sehen sind zuallererst Projekt seines neuen Verantwortungsgebietes, der Bauverwaltung. Vorgänger Norbert König, noch bis 31. Dezember im Amt, habe ihn erstklassig informiert und eine tolle Übergabe gemacht, sagt Hofmann. Als Teil dieser Übergabe sieht der Neue die Vollendung der von König oder noch von dessen Vorgänger als Baudezernent, Dieter Hänlein, angefangenen Projekte. Das sind der Paradeplatz mit dem Einkaufszentrum Stadtkaserne, die Wohnungen in der ehemaligen Stengelkaserne, Marina am alten Werfthafen, Kioske mit Toilettenanlagen am Rhein und an den Baggerseen, ein neues Feuerwehrhaus, das Baugebiet Westheimer Neuland, im Hintereck sollen bald Wohnungen entstehen ...

Hofmann weiß, was auf ihn zukommt

Ein „volles Programm“ vor dem Hofmann aber nicht in Knie geht: „Ich habe als Geschäftsführer und Baubeauftragter der Uni viele Bauprojekte begleitet und verantwortet.“ Er nennt die Dachsanierung der riesigen Unigebäude, Brandschutz, Entwässerungs- und Sanierungsarbeiten, Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz, da ja die wuchtigen Uni-Gebäude gleichzeitig Teile der ehemaligen Festung Germersheim sind. „Bei dieser Arbeit bin ich zum Festungsexperten geworden“, erzählt Hofmann und lacht. Deshalb könne er auch der Entscheidung des Denkmalschutzes in Sachen Stengelkaserne positive Seiten abgewinnen. Nachdem dort Festungsteile freigelegt wurden, hatte der Denkmalschutz die geplante Freilegung der Queich untersagt und stattdessen die Konservierung der unter dem Kasernenhof vergrabenen Gemäuer angeordnet. „Ausgerechnet an der Stelle, wo die Queich in die Stadt fließt, wissen wir am wenigsten über die Festung“, sagt Hofmann. Deshalb sei es interessant, dass neben dem Queichdurchlass auf der Straßenseite jetzt auch zumindest die Reste des weiteren Riegels sichtbar werden.

"Konsens" ist das Zauberwort

Er finde es gut, dass letztlich ein Konsens zwischen Denkmalschutz, Stadt und Investor gefunden und das Projekt nicht zum Scheitern verurteilt worden sei. „Konsens“ ist für Hofmann das Zauberwort der Demokratie. Ihm sei klar, dass er es in seinem neuen Amt nicht immer allen recht machen könne. Aber er werde immer versuchen, den bestmöglichen Kompromiss zu finden. Dazu gehöre schon im Vorfeld Offenheit und Gesprächsbereitschaft. „Ich kann nur alle Bürger auffordern, mit ihren Ideen oder auch Beschwerden zu kommen.“ Das gelte selbstverständlich auch für Kommunalpolitiker aller Parteien. Er selbst setzt als Parteiloser die „Tradition“ von Norbert König fort, ist damit erst der zweite parteilose Spitzenmann im Stadtvorstand. Dass er nicht mehr in Germersheim wohnt, sieht er nicht als Hindernis. Landau sei keine Weltreise. Der Umzug ins Einfamilienhaus auf dem Ebenberg sei eine private Entscheidung seiner Familie, die nichts mit Germersheim zu tun habe. Oder vielleicht doch. Ein bisschen urbaner als die Kleinstadt darf es halt schon sein, sieht er auch hier einen Kompromiss, einen Familienkompromiss.

Semester für Studenten noch gut abschließen

Die Arbeit in der Uni als Vertretungsprofessor und Verwaltungsmann hat er weitgehend abgegeben. Sein Nachfolger als Vertretung von Professorin Silvia Hansen-Schirra, die für ein Forschungsprojekt freigestellt ist, übernimmt Moritz Schaeffer. In den Wochen bis zum Semesterende Anfang März wird Hofmann aber noch die ein oder andere Stunde mit Uni-Arbeit verbringen, damit das Semester für seine Studenten und ihn „rund abgeschlossen“ wird.

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