Rülzheim Gemeinde will Grundschule fit für die Zukunft machen

Grundschule Rülzheim.
Grundschule Rülzheim.

Welche Anforderungen werden an eine moderne Grundschule gestellt? Mit dieser Frage beschäftigt sich auch die Gemeinde Rülzheim. Der erste Schritt bei der Suche nach einer Antwort ist eine sogenannte Nutzer-Bedarfs-Analyse, in der ermittelt wird, welche Umbau- beziehungsweise Ausbau-Maßnahmen erforderlich sind.

Die Gebäude der Grundschule wurden in den 1960er-Jahren errichtet. Die letzte große Baumaßnahme war die Generalsanierung des dreigeschossigen Südflügels, die 2019 abgeschlossen wurde. Auch die restlichen Schulgebäude müssen saniert werden. Mit dem Ganztagsförderungsgesetz besteht ab 2026 schrittweise Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in den Grundschulen. Die Rülzheimer Schule wird schon seit mehr als zehn Jahren als Schwerpunktschule geführt und wird von Kindern mit und ohne Beeinträchtigungen besucht. Daraus folgt, dass das pädagogische Konzept mit einem passenden Raumkonzept in Einklang zu bringen ist.

Die Schule sei nicht nur Lernort, sondern werde durch eine ganztägige Betreuung immer mehr zum Lebensort und Lebensmittelpunkt für Schüler, Lehrer und Betreuungspersonal, machte Rektorin Judith Kuhn Sitzung in der Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur deutlich. Dies bedeute, dass es nicht nur Sanierungsbedarf gebe, vielmehr gehe es um eine Neustrukturierung der Grundschule. Dazu gehöre auch eine neue Lernkultur. Diese könne aber nur funktionieren, wenn dazu auch die baulichen Voraussetzungen geschaffen würden. Die Grundschule wird im nächsten Schuljahr fünfzügig sein, kündigte Kuhn an. Es seien genügend Räume vorhanden, um die Fünfzügigkeit eventuell auch im übernächsten Schuljahr weiterführen zu können.

Workshops und Lernreisen geplant

Die Grundschule sei „die zentrale Bildungseinrichtung“ in Rülzheim, so Schulbauberater Egon Tegge (Hamburg). Die Verschiedenartigkeit der Kinder sei heute sehr groß. Da alle zu ihrem Recht kommen müssten, müsse genau geplant werden, wie die Schule der Zukunft aussehen soll. Schließlich baue man eine Schule für die nächsten 20 oder 30 Jahre.

Bei der etwa sechs Monate sogenannten Phase Null soll eine Nutzer-Bedarfs-Analyse erarbeitet werden, um zu sehen, was die Schule an baulichen Veränderungen braucht. „Wir wollen keine Schule von der Stange bauen, sondern uns daran orientieren, wie in der Schule gearbeitet wird.“ Auf diesen Bedarf soll die Schulplanung abgestellt werden, „denn Schule geht auch anders, als sich die Erwachsenen vorstellen“.

Diese Analyse soll in mehreren Veranstaltungen erarbeitet werden. Dazu gehören Workshops und Lernreisen zu anderen Schulen, um zu sehen, wie dort gearbeitet wird. Die Ergebnisse der Phase Null seien aber noch kein endgültiger Planungsentwurf, betonte erster Beigeordneter Michael Braun (Aktive Bürger). Vielmehr könne man sich erst im Anschluss auf die Suche nach einem Architekten machen, mit dem die Studie soweit wie möglich umgesetzt werden soll.

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