Kandel Feuerwehren müssen sich für neue Aufgaben rüsten

Das neue Fahrzeug war schon im Einsatz. Bürgermeister Volker Poß, Wehrleiter Alexander Ditz, seinem Stellvertreter Bastian Jung
Das neue Fahrzeug war schon im Einsatz. Bürgermeister Volker Poß, Wehrleiter Alexander Ditz, seinem Stellvertreter Bastian Jung und Volker Roth, stellvertretender Wehrführer Kandel, präsentieren den Wagen bei der Sitzung.

Wie wollen die Feuerwehren künftig zusammenarbeiten? Weclhe Investitionen sind sinnvoll? Diese Fragen soll ein „Zukunftskonzept für die Freiwilligen Feuerwehren“ beantworten.

Als Grundlage für dieses Konzept dient sicherlich die akribische Ausarbeitung, die bei der Sitzung des Verbandsgemeinderates am Donnerstag von Wehrleiter Alexander Ditz und seinen Stellvertreter Bastian Jung vorgestellt wurde. Hierzu war auch ein Großteil der derzeit 214 aktiven Feuerwehrleute als Zuhörer in die Stadthalle Kandel gekommen.

Schon im Bericht über die Einsätze in den vergangenen drei Jahren (2022 wurden alleine 224 aufgelistet) wurde deutlich, dass die Wehren gut aufgestellt sind und auch die interkommunale Zusammenarbeit etwa mit den Feuerwehren aus Bad Bergzabern oder Wörth sehr gut funktioniert. Voraussetzung für erfolgreiche Einsätze wie etwa an der Asklepiosklinik in der Neujahrsnacht 2021/2022 oder beim Brand in einem Windener Weingut im März 2022 seien eine gute Ausbildung und auch die 46 Übungen, die pro Jahr durchgeführt werden. Erfreulich sei, so Wehrleiter Ditz, dass es auch eine gute Nachwuchsförderung der derzeit 54 Jugendfeuerwehrleute gebe. Mit großem Beifall aufgenommen wurden die Informationen über den Einsatz beim Hochwasser im Ahrtal. Im Sommer 2021 war die Wehr aus der Verbandsgemeinde Kandel mit zwölf Kräften dort sieben Wochen lang im Einsatz.

Neues Fahrzeug unterstützt bei Waldbränden

Den Blick auf die Zukunft richteten die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehren intensiv bei einer zweitägigen Klausurtagung in Bad Dürkheim. Analysiert wurde der Ist-Zustand der einzelnen Wehren und sehr detailliert die Ausstattung mit Fahrzeugen sowie der Zustand der einzelnen Gerätehäuser. Noch vor der Sitzung konnte das neu angeschaffte Löschgruppenfahrzeug LF 20 für die Stützpunktwehr in Kandel übergeben werden. Das auf einem Mercedes Atego installierte LF 20 dient vor allem der Brandbekämpfung vor Ort, kann 2000 Liter Wasser aufnehmen und insgesamt neun Wehrleute transportieren. Es eigne sich auch, so war zu hören, auch für Einsätze im Wald.

Die Anschaffung des zwei Jahre alten Vorführfahrzeuges kostete die Verbandsgemeinde die stolze Summe von 488.000 Euro. Ein Zuschussantrag hierfür ist beim Land gestellt, die Zuschusshöhe aber noch nicht festgelegt. Das LF 20 ersetzt ein Tanklöschfahrzeug 16, das bereits 35 Jahre alt ist und andernorts zum Einsatz kommen soll. Zwei erste Einsätze seien mit dem neuen Auto bereits erfolgreich verlaufen, hieß es. Weitere Fahrzeugbeschaffungen sind in den nächsten Jahren nötig und müssen im Haushalt der Verbandsgemeinde ebenso veranschlagt werden wie die erforderlichen Erweiterungs- und Sanierungsarbeiten an den Gerätehäusern.

Neue Feuerwehrautos passen nicht in Gerätehaus

Auch aus diesem Grunde stellten Wehren Überlegungen für eine Zusammenarbeit an. So denkt man beispielsweise an eine engere Zusammenarbeit zwischen den Wehren in Freckenfeld und Minfeld. An beiden Gerätehäusern wären gewaltige Investitionen erforderlich, wie aus dem Bericht der Wehrleitung hervorgeht und seit Jahren bekannt ist. Schon die enge Zufahrt zum Gerätehaus in Minfeld, das 1984 gebaut wurde, ist für größere Fahrzeuge kaum mehr möglich. Aber auch das Gerätehaus in Winden bietet zu wenig Platz für die Wehrleute und ist für ein größeres Fahrzeug einfach zu klein. Auch brauchen alle Gerätehäuser eine Abgasabsauganlage.

Aus all diesen Gründen wolle man, so Bürgermeister Volker Poß, ein Zukunftskonzept für die Wehren erstellen. Dieses solle gewährleisten, dass die zunehmenden Aufgaben der Feuerwehr erfüllt werden können. Über Details werde man in den kommenden Wochen noch beraten müssen, so Poß zur RHEINPFALZ. Er freue sich über die gute Stimmung bei den Wehrleuten und deren hohe Motivation, die man bei Übungen und Einsätzen stets erkennen könne. Wehrleiter Alexander Ditz nutzte die Gelegenheit, sich nicht nur bei den Mitgliedern des Verbandsgemeinderates für die stets gegebene Unterstützung zu bedanken, sondern auch bei den Wehrleuten für deren Einsatz in ihrer Freizeit.

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