Kreis Germersheim Eine Schlappe für meinen Favoriten

Erstaunt darüber, wie wenig an einem Montag in Paris los ist, setzten wir uns am Eiffelturm in den Bus und fuhren bis zur Ile de la Cité. Vor der Notre-Dame de Paris machten wir uns auf die Suche nach dem Glöckner. Ohne Erfolg. Dafür sichteten wir die ersten Anhänger der schwedischen Fußballmannschaft.

Unser Weg führte uns weiter an die Spitze der Stadtinsel, die mitten in der Seine liegt, weiter zur Glaspyramide des Louvre bis hin in den Jardin de Tuileries. Vor uns erstreckte sich nicht nur ein Meer von Blumen, sondern vor allem ein riesiges gelbes Meer! Hunderte schwedischer Fußball-Fans saßen im Park, aßen und tranken – und grölten laute Fangesänge. Aber friedlich. Am Obélisque und dem Élysées Palast vorbei, flanierten wir mit Blick auf den Triumphbogen über die Champs-Élysées. Zwischen all den fremden Gesichtern sah ich plötzlich eins, und dann sogar zwei bekannte. Zwei Jungs aus Lustadt sind derzeit in Paris auf Klassenfahrt und wir trafen sie direkt! Was für ein Zufall, lachten wir alle und die Lehrerin erkannte mich auch aus der Zeitung wieder. „Du bist doch die mit dem roten T-Shirt!“ Später am Nachmittag musste mein Freund Jim leiden. Ich schleppte ihn in die riesigen Galeries Lafayettes, ein Paradies für Frauen! Schuhe, Schmuck und Parfüm soweit das Auge reicht. Aber leider gab es für meinen Geldbeutel eher weniger zu kaufen und deshalb war Jim recht schnell erlöst. Ihm gefiel am gestrigen Tag die Notre-Dame am besten, gefolgt vom Triumphbogen, wo wir die Stadt Landau auf den Mauern eingehämmert vorfanden. Ohne Fußball geht es während der EM natürlich nicht! Deshalb sahen wir uns das Spiel Belgien gegen Italien in der Fanzone am Eiffelturm an. Wir kamen zu spät zum Anpfiff, da die Sicherheitskontrollen viel Zeit in Anspruch nehmen, aber rechtzeitig zum Tor der Italiener. Wie schade, dass Belgien verloren hat, schließlich sind sie doch mein Favorit auf den Titel. Ein in den Farben der EM-Teilnehmerländer leuchtender Eiffelturm war das Letzte, was wir von diesem tollen Tag mitnahmen. Gestern standen dann Sacre-Coeur und Montmartre sowie die Bastille auf unserem Touri-Plan. Ach. Und zu guter Letzt wurde die Klospülung in meiner Wohnung repariert. Die Autorin Linda Engel aus Lustadt arbeitet als Uefa-Volunteer im Pariser Prinzenparkstadion. In ihrem Tagebuch berichtet die 20-Jährige exklusiv für RHEINPFALZ-Leser über ihre Erlebnisse. (enl/Foto: Engel)

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