Kreis Germersheim Baugebiet Bauhof nimmt Form an

Im neuen Baugebiet „ehemaliger Bauhof“ wird das Baufenster der im östlichen Geländeteil entstehenden Häuser um einen Meter nach Westen verschoben, um eine Verschattung der angrenzenden Grundstücke im Schubertring zu verringern, zudem dürfen die Vorgärten dort nur drei Meter tief sein. Dies beschloss der Gemeinderat bei seiner letzten Sitzung nach langer Diskussion mit einer Gegenstimme und einer Enthaltung.

Bereits im Bauausschuss hatte die Breite der Vorgärten für eine lange Diskussion gesorgt, weil die CDU-Fraktion Probleme mit auf der Straße parkenden Fahrzeugen befürchtet. (wir berichteten). Die CDU sieht nach wie vor die Gefahr, dass Anwohner ihre Autos auf der Straße abstellen und damit die Verkehrssituation verschärfen. Bei einer Vorgartentiefe von fünf Metern bestünde die Möglichkeit, dort Stellplatze anzulegen, falls die Familien größer und daher die Zahl der Autos zunehmen sollte. Dem widersprechen die Verwaltung und das Planungsbüro WSW (Kaiserslautern). Auf den Grundstücken stünde neben der bereits vorgesehenen Garage rechts und links der Gebäude ausreichend Platz zur Verfügung, um Stellplätze anzulegen. Es sei gewünscht, die Vorgärten ansehnlich zu gestalten und nicht „zu zubetonieren oder zu pflastern“. Allerdings müsse die Gemeinde auf der Straße zusätzliche Parkbuchten ausweisen. Bürgermeister Reiner Hör (Aktive Bürger) gab zu, dieses Problem bei der Planung einfach übersehen zu haben. „Hätten wir gleich drei Meter ausgewiesen, hätte es diese Diskussion überhaupt nicht gegeben.“ Ein von der Kreisverwaltung gefordertes Lärmgutachten hat ergeben, dass die Lärmbelästigung auf der Kuhardter Straße höher ist als erwartet. Daher müssen bei den vorderen Häusern passive Lärmschutzmaßnahmen vorgenommen werden. Das Baufenster der östlichen Grundstücke wird um einen Meter nach Westen verschoben, dafür dürfen die Häuser dort aber zweigeschossig errichtet werden. Durch den größeren Garten werden die zum Schubertring hin angrenzenden Grundstücke weniger beschattet. Für die Ausschreibung des Abrisses des alten Bauhofs wird das Ingenieurbüro Wilhelm (Maikammer) für 13.000 Euro beauftragt. Im Grunde genommen, so Bauamtsleiter Sascha Schäffner, hätte die Bauabteilung dies zwar übernehmen können, derzeit stünden aber sehr viele Bauprojekte an, weshalb die Verwaltung diese zusätzliche Aufgabe aus personellen Gründen nicht übernehmen könne. Bei einer Summe von 13.000 Euro, so Ratsmitglied Markus Köhler (CDU), könnte man doch Prioritäten bei den Bauvorhaben setzen, um diesen Betrag einzusparen. Beim Abriss sei viel Fachwissen erforderlich, entgegnete Schäffner, über das seine Mitarbeiter nicht verfügten. „Wir sind keine Experten auf diesem Gebiet.“ Daher sei die Einschaltung eines Fachbüros notwendig. Oberste Priorität bei der Bauabteilung hat derzeit der Neubau der IGS, so der Bürgermeister. Eine Untersuchung der abzureißenden Gebäude hat ergeben, dass dort ein „bunter Blumenstrauß (Schäffner)“ an Schadstoffen wie Asbest, Altöl, Schmierstoffen und PU-Schäumen vorhanden ist. Insgesamt müssen fünf Gebäude und zahlreiche befestigte Flächen zurückgebaut werden. Punktuelle Bodenuntersuchungen hätten aber keine Verunreinigungen des Erdreichs ergeben. Den Auftrag für Straßenplanung und Bauleitung erhielt das Büro WSW (Kaiserslautern). (rud)

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