Kreis Germersheim Bürger können jetzt Bücher tauschen

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Ein neues Angebot für Bücherfreunde gibt es seit Samstag in Maximiliansau. Ein Bücherschrank am alten Rathausplatz lädt ein zum Stöbern und Austauschen. Dabei hoffen die Initiatoren des Projektes nicht nur darauf, dass die Bücher fleißig ausgetauscht werden – wer sich ein Buch mit nach Hause nimmt, legt, wenn möglich, ein anderes Buch in den Schrank – auch der persönliche Austausch unter den Lesern soll gefördert werden.

Der Platz am Fischbrunnen lädt zum Verweilen. Etwa 225 Bücher passen in den festbetonierten Schrank, der aus Metall und bruch- und kratzfestem Glas besteht. Bereits nach der offiziellen Einweihung war er gut gefüllt. Bürgermeister Dennis Nitsche (SPD) hatte „Büchergrüße“ aus Schaidt und Wörth mitgebracht. Die Ortsvorsteher dieser Stadtteile haben die Bücher bereitgestellt – und sie schauen mit Interesse auf das Projekt, verriet Nitsche, der selbst ein gerade gelesenes Buch in den Schrank stellte: Der Bürgermeister von Wörth stiftete „Der Kaiser von China“. Die Idee, dass solch ein Angebot auch in Maximiliansau gut ankommen könnte, hatte Mario Daum, mittlerweile Vorsitzender des SPD-Stadtverbandes, bereits vor zweieinhalb Jahren. Aus Karlsruhe und Heidelberg kannte er solche Angebote. Als Neubürger von Maximiliansau sah er den Bedarf an öffentlichen Treffpunkten im Ort. „Wir leben in einem schönen Ort, aber da ist noch Potenzial nach oben“, so Daum. Durch den Bücherschrank soll solch ein Treffpunkt zwischen Cany-Barville-Straße und Elisabethenstraße direkt am kleinen Skulpturenpark entstehen. Die Bänke, die schon jetzt zum Verweilen am Brunnen einladen, sollen noch erneuert werden, informierte Daum. „Wir wollen die Plätze beleben“, betonte auch Nitsche. „Nicht nur in Großstädten stehen nun Bücherschränke, sondern auch in kleineren Orten“, freute sich Jochen Schaaf (SPD), der Ortsvorsteher von Maximiliansau. Er hofft, dass das neue Angebot gut angenommen wird und dass sowohl Schrank als auch der Inhalt pfleglich behandelt werden. Ein Auge darauf werfen wird Carmen Förster. Sie hat sich bereiterklärt dieses Ehrenamt zu übernehmen. Auch sie kennt ähnliche Angebote seit längerem, unter anderem aus Freiburg, aber auch aus Kandel. Gelesene Bücher sollten nur in einem nutzbaren Zustand in den Schrank gestellt werden – der Schrank ist keine Entsorgungsstelle für zerfledderte und unvollständige Bücher, darauf wiesen sowohl Förster als auch Schaaf hin. „Wir finden es eine tolle Sache“, verkündeten auch Sandra und Thorsten Nagel, die in Maximiliansau ein Büchergeschäft betreiben. Als Konkurrenzangebot empfinden die Betreiber des Buchlädels den Bücherschrank nicht. „Alles was das Lesen fördert, ist zu begrüßen“, erklärte Sandra Nagel, die das Projekt gerne unterstützen möchte. Auch sie hat direkt Bücher mitgebracht. Die ersten Leser nahmen gleich Bücher aus dem Schrank. Dabei gab es nur eine Schwierigkeit: die Glastüren sind sehr schwergängig. Hier muss noch mal nachjustiert werden.

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