Kreis Germersheim (Alt)-Stadt soll schöner werden

Germersheimer Innenstadt-Beziehungen.
Germersheimer Innenstadt-Beziehungen.

Einkaufszentrum und Paradeplatz sind fertig, der Wettbewerb für den Neubau der Kreisverwaltung ist ausgeschrieben – jetzt soll die Entwicklung der Germersheimer Altstadt einen Schub bekommen. Gestern wurde im Stadthaus der entsprechende Aktionsplan für die nächsten drei Jahre vorgestellt.

Vom Land mit dem Programm „Aktive Stadt“ gefördert, sollen die Projektentwickler vom Büro Stadtimpuls (Landau) Bürger und vor allem Immobilienbesitzern im Altstadtbereich motivieren, ihre Gebäude zu erhalten, zu verschönern beziehungsweise Vordermann zu bringen. Als Altstadt gilt bei den Planen grob der Bereich zwischen Ludwigstor und Uni in Nord-Süd-Richtung und zwischen Stadt- und Stengelkaserne auf der Ost-West-Achse. Eine Frage, die die Stadtplaner um Stadtimpuls-Chef Michael Kleemann beschäftigt, ist die nach der längerfristigen Entwicklung: „Braucht Germersheim eine zentrale Einkaufsstraße, wird Germersheim eine Wohnstadt oder besteht der Reiz in einer Diversität von Handel, Dienstleistung und Wohnen im gesamten Innenstadtbereich?“ Eine zentrale Rolle in dieser Projektentwicklung spielt eine Beratungsstelle, die im April den Betrieb aufnimmt. In der Jakobstraße 4 werden Leute von Stadtimpuls jeden Freitagnachmittag für Informationsgespräche zur Verfügung stehen. Hinzukommen soll, so Bürgermeister Marcus Schaile (CDU), etwa ab Juli ein hauptberuflicher Citymanager: „Die Ausschreibung geht in den nächsten Tagen raus.“ Dieser Citymanager soll im Laufe der drei Projektjahre nach und nach die Rolle von Stadtimpuls übernehmen, erklärt Kleemann. „Im Idealfall steht am Ende eine Standortgemeinschaft, die einen Verfügungsfonds für weiteres Innenstadtmarketing hat.“ Gefüllt werden soll dieser Fonds mit Geld von Privatleuten, Firmen, Banken, Sponsoren. Die jeweils gleiche Summe wird von der öffentlichen Hand draufgelegt. Geld nimmt auch die Stadt in die Hand. Neben den Kosten für den Citymanager und das Stadtimpuls-Projekt gibt es einen „Topf“ mit einer Million Euro, aus dem einzelne Sanierungen- oder Renovierungen mit maximal 50.000 Euro gefördert werden können. „Städtebauförderung ist aber nur für unrentable Projekte möglich“, ergänzt Kleemann. Im Klartext: Wer mit der Sanierung seiner Immobilie Geld verdient, kommt nicht an diesen „Topf“. „Wir warten aber nicht, bis die Bürger zu uns kommen“, beschreibt Kleemann die Vorgehensweise. Sein Büro habe sich vorerst 30 Immobilien ausgesucht, die für Städtebauförderung infrage kommen könnten. „Mit den Eigentümern werden wir Kontakt aufnehmen.“ Außerdem sollen viele Vier-Augen-Gespräche mit Eigentümern, Händlern, Anwohnern geführt werden, „um die Idee zu entwickeln, in welche Richtung es gehen soll“.

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