Kreis Germersheim 8000 Fahrzeuge werden verladen

Viele Fragen haben Prokurist Jürgen Bähr und Betriebsleiter Richard Lagger beantwortet.
Viele Fragen haben Prokurist Jürgen Bähr und Betriebsleiter Richard Lagger beantwortet.

«Wörth.» Am Ende wird Betriebsleiter Richard Lagger von einem Besucher ausdrücklich gelobt: „Sie haben eine sehr spannende Präsentation gemacht!“ Die öffentliche Terminalbesichtigung im Rahmen des jährlichen Tags der Logistik der Firma Contargo im Wörther Hafen war eine gelungene Sache, auch wenn der Weg dahin für manchen etwas direkter hätte sein dürfen. Prokurist Jürgen Bähr begrüßt freundlich die Besuchergruppe von 14 Personen. Führungen sind für Contargo bereits Routine. Ob Berufsschüler, Studenten oder Kunden – „die wollen alle sehen, wie es hier bei uns geht“, sagt er. Auf dem großen Tisch im Meetingraum stehen Brezeln und Getränke. Vor dem Rundgang über das Betriebsgelände kündigt Bähr einen Vortrag über Geschichte, Daten und Fakten des Terminals an. Dies werde eine Dreiviertelstunde, maximal eine Stunde dauern, kündigt er an. Je nach Rückfragen der Teilnehmer. Bähr macht das richtig gut, die Mischung stimmt. Der Hafen wurde 1965 „mehr oder weniger für Daimler gebaut“, sagt er. Rund 8000 Fahrzeuge, meistens LKW oder Zugmaschinen, werden hier inzwischen verladen. Das Gelände der Contargo umfasst bei einer Kailänge von 332 Metern satte 140.000 Quadratmeter, wovon 50.000 Quadratmeter Ausbaufläche sind. Die Firma sei in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich und sehr schnell gewachsen, betont er später beim Rundgang die Wichtigkeit eines Ausbaus. Und hofft, dass es ein oder zwei Jahren endlich losgehen kann. Denn durch die Neubaumaßnahmen würde dann auch dafür gesorgt, „dass man hier wieder geordnete Verkehrswege“ habe. Und da wir „mit den Leuten hier natürlich gut zurechtkommen möchten, findet die Geschäftsführung bestimmt auch hierfür eine gute Lösung“, ist er sich sicher. Doch noch läuft der Vortrag. Jeder darf fragen und erhält eine fundierte Antwort. Unruhe entsteht allerdings, als es bisweilen auszuufern droht. „Das hat jetzt aber nichts mit dem Terminal Wörth zu tun!“, protestiert ein Teilnehmer, als es irgendwann um allgemeine Verkehrspolitik geht. Nur bald darauf sind aus den anvisierten 45 Minuten Vortrag schon fast anderthalb Stunden geworden. Jetzt liegen die Nerven zweier Besucher endgültig blank. Bähr und zwei Teilnehmer der Hapag-Lloyd können den Konflikt schließlich befrieden. Bähr entschuldigend: „Es waren noch nie so viele Fragen da.“ Und dann geht es endlich raus an die frische Luft zur Besichtigung des Terminals. Das Staunen ist groß, wenn einer der „Reach Stacker“ einen Container greift und so spielerisch in die Luft hebt, als sei er Godzilla und stünde irgendwo Wolfgang Petersen mit seinem Filmteam. Fast 400 Container stehen gerade am Kai in Wörth und werden verladen, die Dimensionen sind gewaltig. Auf dem ganzen Gelände stehen mehrere Tausend. „Das ist unheimlich spannend, ganz toll. Für uns ist das ja ein halbes Studium darüber, was sich alles gewandelt hat“, sagt Fritz-Gerhard Kuhn. Er ist Vorsitzender des Heimatmuseums Fischerhaus in Leimersheim und ist mit zwei Damen da. Sie planen eine Ausstellung über die Rheinschifffahrt, die Ende Mai beim Pamina-Begegnungsfest in Leimersheim zu sehen sein wird. „Es kam uns zupass, dass diese Veranstaltung hier stattfinden wird“, freut er sich. Am Ende sind alle Teilnehmer sehr zufrieden und bedanken sich bei den Veranstaltern, die ihnen auch noch Geschenktüten mitgeben. Nicht alle gehen, denn einige haben noch immer Fragen. Jürgen Bähr: „Es ist unser Anspruch, dass wir uns solche Mühe geben.“ Und so geht er mit ihnen freundlich wieder hoch in den Besprechungsraum.

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