Kreis Germersheim 45 Flüchtlinge zusätzlich

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„Die Stadt hat nicht gewusst, was der Kreis macht“, zeigte sich Ortsbeirat Gerd Kober (FDP) enttäuscht über die Information zur Anzahl der Flüchtlinge, die dem Ort zugewiesen werden. Die Zahlen stimmten nicht, weil die Kinder und Jugendlichen zusätzlich kämen.

Ausgangspunkt der Diskussion in der Sitzung des Ortsbeirates am Mittwoch waren die unbegleiteten minderjährigen Ausländer. Geplant sei, so Ortsvorsteher Roland Heilmann (SPD), 34 Minderjährige in Wörth unterzubringen. Weiter teilte er mit, dass elf Minderjährige bereits im Altort wohnen. Darüber hinaus lebten derzeit 141 Flüchtlinge und 46 Obdachlose in gemieteten oder gekauften Wohnungen in Wörth. Im nächsten Quartal sei zu erwarten, dass pro Woche acht Menschen aufgenommen werden müssen, sprich 104 Personen im Quartal. Weitere Unterkünfte werden händeringend gesucht, appellierte der Ortsvorsteher an die Wörther Bürger. Bereits beschlossen sei eine Containerwohnanlage auf dem Häckselplatz mit 48 Plätzen. Einerseits werde mit viel Anteilnahme und Engagement auf die Flüchtlinge reagiert, andererseits hätten Bürger große Bedenken, verbunden mit Angst und Ablehnung. Ortsvorsteher Heilmann sah in mangelnder Aufklärung den Hauptgrund und setzte den Punkt „Flüchtlinge“ am Mittwoch auf die Tagesordnung, um Transparenz zu schaffen. Nicht nur für Kober war nicht erkennbar, warum die Anzahl der Minderjährigen nicht auf die Zahl der nach Altwörth zugewiesenen Flüchtlinge angerechnet werde. Die Beigeordnete der Stadt, Ursula Radwan (Grüne), klärte auf: „Die minderjährigen Jugendlichen werden vom Jugendamt betreut, sprich die Kreisverwaltung ist verantwortlich.“ Die Betreuung der Minderjährigen sei hier ein Projekt des DRK, mit Sozialarbeitern und speziellen Anforderungen. Bisher sei noch nicht klar, ob das ins Auge gefasste Objekt als Flüchtlingsunterkunft zur Verfügung stehe. Radwan sagte, dass die Stadt nur ein bestimmtes Kontingent für den Ankauf von Immobilien habe. Zumindest eines wurde in diesem Punkt deutlich: Es werden auch Geschäfte mit der großen Nachfrage gemacht. Bei einer Informationsveranstaltungen am Mittwoch, 24. Februar, werde Heilmann auch nach dem Stand in Sachen „Minderjährige Flüchtlinge“ fragen. Viel mehr beschäftigte Radwan während der Ortsbeiratssitzung jedoch, dass sich die gewählten Gremien der Aufgabe nicht genügend stellten. Bereits 2014 habe sie darauf hingewiesen, Unterkünfte, sprich feste Häuser, die später weiter verwendet werden könnten, zu planen und zu bauen. „Jetzt sind wir an der Grenze“, fordert die Beigeordnete zum Handeln auf. Denn „ohne Beschluss können wir als Verwaltung nicht bauen.“ Mindestens ein halbes Jahr Vorlauf müsse es für eine Änderung des Bebauungsplanes geben, verwies Heilmann auf die zwei Beschlüsse zum Bebauungsplan „Abtswald Teil C“ und „Kindertagesstätte Volgerwiesen“, die der Ortsbeirat an diesem Abend fasste. Damit sei der Ort, wenigstens was die Kinderbetreuung angehe, gerüstet. (mldh)

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