Hassloch Verein Bürgerengagement: Kreis vernachlässigt Gesundheitsvorsorge

Die Nutzung der Ufer am neuen Rehbach ist umstritten.
Die Nutzung der Ufer am neuen Rehbach ist umstritten.

Gegen eine Nutzung des neuen Rehbachs für Freizeitaktivitäten sprechen nach Ansicht des Vereins Bürgerengagement vor allem hygienische Gründe.

Die Kreisverwaltung, die für das Projekt der Rehbachverlegung verantwortlich sei, habe die intensive Freizeitnutzung des Gewässers „problematisch“ genannt. „Wo aber bleiben angemessene Maßnahmen zum Schutz der Natur?“, fragt der Verein Bürgerengagement. Die Schneise führe mitten durch Natur- und Vogelschutzgebiete. Der Kahlschlag sei seit zwei Jahren unverändert, und es gebe kaum Anzeichen dafür, dass sich das Gebiet von sich aus erholen und den neuen Bachlauf verschatten könne.

Auf der einen Seite müsse die Kreisverwaltung die Naturschutzziele der bisher sieben Millionen Euro teuren Maßnahme erreichen, auf der anderen Seite wolle sie den Bürgern den Spaß nicht verderben, nachdem die Maßnahme trotz großer Ablehnung durch die Bürger durchgesetzt worden sei. Aber es gehe bei der Nutzung des neuen Rehbachs nicht nur um den Konflikt Natur und Mensch, sondern auch um die Gesundheitsvorsorge, die die Kreisverwaltung „sträflich vernachlässigt“ habe. Der Rehbach sei als Badegewässer nicht zugelassen. Die Wasserqualität werde also nicht überwacht.

Vor allem hygienische Gründe sprechen nach Ansicht des Vereins gegen eine Nutzung: Reh- beziehungsweise Speyerbach würden als Vorfluter von Kläranlagen genutzt, die ihr Schmutzwasser dort einleiten dürften. Trotz der Filtertechnologie sei es unmöglich, Verunreinigungen, insbesondere durch Mikroorganismen wie Coli-Bakterien und Salmonellen, zurückzuhalten. Die Kreisverwaltung habe sich „mit ihrem Nichtstun klar entschieden: gegen die Natur und die Gesundheit der Bürger“. Eine entsprechende Beschilderung, die auf die Gesundheitsgefährdung hinweise und die Ausweisung geschützter Bereiche „wäre ein Anfang gewesen“.

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