Karlsruhe Tropfen, die am Schirm klopfen

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Der Andrang ist beträchtlich, besseres Wetter hätte es für die Initiatoren der „Digitalen Wasserspiele“ auf dem Karlsruher Marktplatz nicht geben können. Das Spektakel aus Klang, Wassertropfen und einem künstlichen Dschungel lockt Passanten in Scharen an.

Anlässlich des 300. Stadtgeburtstags im vergangenen Jahr hatten sich die Stadt Karlsruhe und das Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) auf die spektakuläre Inszenierung „Die Stadt ist der Star“ eingelassen und damals national wie international für Furore gesorgt. Vor allem das am Baukran hängende, „entwurzelte Haus“ des argentinischen Künstlers Leandro Erlich sorgte für offene Münder. Was jetzt auf dem Karlsruher Marktplatz und in den Räumen des ZKM aufgebaut ist, taugt aber auch als Besuchermagnet. „Wir wissen, dass Karlsruhe Teil der Innovations-Avantgarde ist“, sagt ZKM-Chef Peter Weibel. Er glaubt, dass die „Digitalen Wasserspiele“ schon bald zur Attraktionen für Passanten und Touristen werden, so wie die berühmten Brunnenanlagen in Versailles oder der Trevi-Brunnen in Rom. Noch fehlt den digitalen Kunstwerken die optische Pracht und auch die dazu gehörende Technik steht erst ganz am Anfang. Rund 50.000 Euro wurde in die Installation auf dem Marktplatz mit Sponsorenhilfe investiert. Die „Digitalen Wasserspiele“ bestehen aus einer Metallkonstruktion, mit künstlichem Efeu umrankt und im Inneren mit fünf „Duschköpfen“ ausgestattet – das gibt zumindest optisch nicht viel her, reizt aber schon einmal das Interesse bei Besuchern. Wer sich mit aufgespanntem Regenschirm auf den „Laufsteg“ wagt, erlebt dann aber eine akustische Überraschung. Aus „Modulationsdüsen“ werden Wassertropfen auf die Reise geschickt, mit genau vorbestimmter Frequenz und durch ein Magnetfeld in Schwingungen versetzt. Durch unterschiedlichen Frequenzen lassen sich somit Melodien erzeugen und Gene Kellys „Singin` in the Rain“ bekommt eine ganz neue Qualität. Auch Mozarts „Kleine Nachtmusik“ kann hören, wer sich etwas Mühe gibt, denn etwas verzerrt werden die Töne durchaus. Tonhöhe und Klangbild kann jeder selbst einstellen: Schirm hoch, Schirm runter oder auch etwas schräg gestellt gibt es neue Effekte. Info Die „Digitalen Wasserspiele“ auf dem Karlsruher Marktplatz sind bis einschließlich 24. September zu erleben und täglich von 12 bis 14 Uhr und von 18 bis 20 Uhr geöffnet. Dazu gibt es eine „3D Water Matrix“ im ZKM. |win

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