Karlsruhe Paintball – und das Leben wird bunt

Bunt sind sie, die Paintball-Spieler und ihr Areal in Karlsruhe: Blau ist die vorherrschende Farbe der Liga-Spieler, die auf dem Gelände in der Fächerstadt trainieren. Aber die sogenannten Markierer verschießen auch Farbkugeln in Rot, Silbermetallic oder Giftgrün. Paintball ist Kriegsspiel, Sport, Action und für die Fans vor allem eines: Spaß. Sie kriechen um Hindernisse, verstecken sich – und wenn das nicht klappt, bekommen sie eben eine Farbkugel ab.

Mit den aufgesetzen Schutzmasken und der Schutzkleidung ähneln die Paintballer Eishockeyspielern, da kann es im Hochsommer schon mal ganz schön warm werden. Das dazugehörenden Trainingsgelände der „Karlsruhe Dynamite“, wie die Mannschaft heißt, sieht aus wie eine auseinander gebaute Hüpfburg, die man auf einen Rasen gestellt hat. Neben dem Liga-Feld, das mit seinen genormten Maßen und aufblasbaren Elementen den Vorgaben des Verbandes folgen muss, gibt es in Karlsruhe noch vier weitere Flächen, so genannte Szenario-Felder. Dort stehen aufgeschichtete alte Reifen, ausrangierte Autos und Holzpaletten, die als Deckung dienen können. Sie sollen das Spiel spannender machen. Denn sind einmal alle Teilnehmer einer Mannschaft „markiert“, also haben einen bunten Farbklecks auf ihrer Kleidung oder Maske, so hat das andere Team gewonnen. Im Grunde jedoch können die Paintball-Spieler, die nur zu Spaß kommen, die Regeln selbst bestimmen. Manche kommen nur über die Mittagspause, andere halten sich fast einen ganzen Tag dort auf. „Es kommen viele Vereine und Junggesellenabschiede, manche Firmen machen nun schon zum zweiten Mal ihre Sommerfest bei uns“, weiß Betreiber Sven Schlager zu berichten. Er kümmert sich um den Verleih der Geräte, um die Areale und nimmt die Reservierungen entgegen. Die Kleckse bestehen aus Lebensmittelfarbe und sind in der Maschine bei 30 Grad problemlos auswaschbar. Das Paintball-Grundstück mit der Adresse „Untere Hub“ war früher einmal Fußball- und Feldhandballplatz und wurde vor der Inbetriebnahme der Szenario- und Ligafelder vor eineinhalb Jahren jedoch nicht mehr dafür benutzt. Es gehört der Turnerschaft Durlach, die nebenan ihr Domizil hat und wo in Zukunft weitere Sportvereine, so auch der renommierte ASV Durlach, hinziehen werden. Sogar von einem geplanten „Freizeitpark Untere Hub“ war bereits in der lokalen Presse zu lesen. Während die Paintball-Ligaspieler schon mal 2000 Farbkugeln pro Training verschießen, reichen dem Anfänger meist 200. In allen der vier angebotenen Paketen zwischen 39 („Spezial“) und 65 Euro („Gold“) enthalten sind eine Schutzmaske, der „Markierer“ samt Druckluftflasche und ein „Hopper“, in dem die Farbkugeln geladen werden. Die Pakete unterscheiden sich vor allem in der Anzahl der Farbkugeln. Kurzentschlossene, die spontan vorbeischauen wollen, haben unter der Woche bis 14 und am Wochenende bis 12 Uhr gute Chancen, Mitspieler zu finden. Vorkenntnisse sind keine nötig, aber mindestens 18 Jahre alt müssen alle Paintballspieler in Durlach sein.

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