Karlsruhe karlsruher fächer

Am Dienstag hatte sie ihren letzten Auftritt im Karlsruher Gemeinderat, künftig wird die Erste Bürgermeisterin Margret Mergen (CDU) das Karlsruher Rathaus nur noch als Verwaltungschefin einer benachbarten Mittelstadt besuchen. Mit Mergen verliert Karlsruhe die letzte Bürgermeisterin, die ihren „Job“ von der Pike auf gelernt hat. 1987 trat die Diplomgeografin den Dienst bei der Stadt Karlsruhe an. Der damalige Oberbürgermeister Gerhard Seiler erkannte schnell ihr Talent und so marschierte Mergen schnell an die Spitze der Kämmerei. Weil der Weg auf einen Bürgermeistersessel dann von der eigenen Fraktion verbaut wurde, wechselte sie nach Heilbronn. 2007 wurde sie vom OB Heinz Fenrich zurückgeholt und sollte dessen Nachfolgerin werden. In einem hitzigen Vorwahlkampf unterlag sie aber erneut parteiintern, Konkurrent Ingo Wellenreuther machte das Rennen. Ab Juni sitzt sie nun in Baden-Baden auf dem OB-Stuhl, während in Karlsruhe lauter „Quereinsteiger“ auf den Bürgermeistersesseln sitzen. Mit der Ansiedlung des schwedischen Möbelriesen Ikea gelang der Stadt Karlsruhe Anfang der Woche ein Paukenschlag und manches deutet darauf hin, dass Margret Mergen hier noch mal ihre Finger mit im Spiel hatte. Zumindest gab es im Regionalverband Mittlerer Oberrhein diesbezüglich Lob für sie, und da dieses völlig unverdächtig von SPD-Mann Hermann Heil kam, dürfte es nicht fehl adressiert sein. Bemerkenswert in Sachen Ikea ist, das nahezu einhellige Lob aus allen Fraktionen. Selten war sich die Kommunalpolitik so einig, was gut für Karlsruhe ist. Nun geht es darum, die Verkehrsproblematik zu lösen. Stoff für Zoff dürfte es also noch genügend geben. Aus dem Hörsaal ins Weltall - für den ehemaligen KIT-Studenten Alexander Gerst wird in der kommenden Woche der große Traum wahr. Gerst studierte Geophysik in Karlsruhe und wird nun zur Internationalen Raumstation ISS reisen, wo er sechs Monate um die Erde kreiselt. Wie sich Gerst auf seinen ersten Weltraumflug vorbereitet hat, wird am Sonntag in der „Sendung mit der Maus“ erzählt. Um 9.25 Uhr ist die Sendung in der ARD zu sehen, zwei Stunden später im KiKa. Man kann Karlsruhe viel nachsagen, dass es im Stadtgebiet an Baustellen mangelt, aber sicherlich nicht. So verwundert es durchaus, dass die Freien Wähler in dieser Woche wissen wollten, wann denn endlich mit dem Bau einer Straßenbahnlinie durch die Pulverhausstraße zu rechnen sei. Die Verwaltung gab sich gnädig. Für Planer und Baufirmen seien derzeit andere Projekte wichtiger, hieß es. Den Hinweis, dass es vor allem die Freien Wähler sind, die über das bereits bestehende Baustellenchaos in der Stadt klagen, verkniff man sich.

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