Karlsruhe Im Antarktis-Winter mit Lego gebaut

Die Forscherstation Georg Neumeyer III steht seit 2007 auf dem ewigen Eis der Antarktis. Nun steht ein Double im Dürkheimer Pfalzmuseum für Naturkunde: ein Modell aus etwa 600 Legosteinen. Eigenhändig gebaut von der Mannschaft, die am Südpol überwintert.

„Nach der erfolgreichen Landung von Raumsonde Rosetta ist auch heute wieder ein historischer Tag – zumindest für das Pfalzmuseum“, sagte Museumsdirektor Reinhard Flößer schmunzelnd bei der Übergabe in der vergangenen Woche. Sein Dank bei der Übergabe galt Museumspädagogin Monika Kallfelz, die maßgeblich am Projekt beteiligt war. Zumal sie 2011 selbst eine Fahrt des Forschungseisbrecher „Polarstern“ begleitet hatte. Eberhard Kohlberg und Felix Riess brachten das Prachtstück persönlich vorbei. Die Mitarbeiter des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven waren am Bau der Originalstation vor sieben Jahren in der Antarktis beteiligt – bei Rekordtieftemperaturen von bis zu minus 50 Grad. Sechstklässler der Realschule plus aus Dudenhofen-Römerberg konnten das Modell vor allen anderen Museumsbesuchern inspizieren. Und löcherten die Polarforscher mit Fragen wie „gibt es da auch W-Lan?“ oder „müssen die Menschen dort kalt duschen?“ Einer war gar der Meinung, die Station sehe eigentlich aus wie ein Schiff. Was man denn einen ganzen Winter dort so treibe, wollte ein anderer wissen. „Mit nur acht Mann muss man sich entsprechende Beschäftigungen suchen“, meinte Kohlberg. „Zum Beispiel ein Legomodell bauen.“ Die Teamarbeit ist eine Attraktion für jeden Besucher, selbst Erwachsene dürften die liebevolle Kleinarbeit bestaunen. Das Lego-Modell der Antarktis-Station wird noch bis Weihnachten im Museumsfoyer zu sehen sein. Danach soll es seinen festen Platz in der ersten Etage einnehmen. Dort ergänzt es bereits vorhandene Exponate zu polaren Themen. (sia)

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