Karlsruhe Brandschutz im Keller

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Inhaber Siegfried Weber, der auch das benachbarte Hotel „Kübler“ mit rund 150 Betten betreibt, wittert Willkür und hat Unterstützung vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband in Karlsruhe. Dessen Geschäftsführer Christoph Bruß sieht bereits einen „Flächenbrand“ auf die Branche zukommen, dem viele Betriebe zum Opfer fallen könnten. Das Verwaltungsgericht Karlsruhe sieht es anders: Die von der Stadt verfügte Schließung sei nachvollziehbar und rechtens, so das Gericht in dieser Woche. Mehr noch. Weil die Gesamtanlage seit den 1990er Jahren immer wieder umgebaut wurde und dabei die brandschutzrechtlichen Nebenbestimmungen zumindest bis zum vergangenen Jahr nicht vollständig umgesetzt wurden, sei die Gesamtanlage womöglich „formell illegal“. Zwar habe der Antragsteller weitreichende Anstrengungen unternommen, um die Mängel abzustellen, doch die Gefahr könne weiterhin nicht ausgeschlossen werden. Bei einem Vor-Ort-Besuch wurden vor zwei Wochen zudem weitere Mängel entdeckt: Im Untergeschoss eine Schreinerei mit „erheblichen Brandlasten“, in einem Treppenraum „augenscheinlich“ stromführende Kabel und stehendes Wasser und die Tiefgarage werde offensichtlich auch benutzt. Immerhin wurde der Beschwerdeweg beim Verwaltungsgerichtshof in Mannheim zugelassen, so dass die Schließung noch eine Weile ausgesetzt wird. Weber, der mehrere Gutachten von Brandschutzexperten anfertigen ließ, bemängelt den Beschluss des Gerichts als „höchst fehlerhaft“ und „nicht nachvollziehbar“. Er kündigte an, vor dem Verwaltungsgerichtshof tatsächlich Beschwerde einzulegen. Dies sei er auch den bis zu 80 betroffenen Mitarbeitern schuldig. Sollte er in Mannheim scheitern, dann sei dies aber wohl das Ende für das „Brauhaus“ und das „Allvitalis“-Hotel. Das Hotel „Kübler“ ist von einer Schließung offensichtlich nicht bedroht. (win)

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