Kaiserslautern Zwei Gesichter

Trotz schwacher erster Halbzeit haben die Oberliga-Handballer des TuS Dansenberg am Samstag gegen den HV Vallendar einen 23:19 (10:14)-Erfolg gefeiert. Die Hausherren präsentierten sich als Mannschaft mit zwei Gesichtern und behielten dank einer kollektiven Leistungssteigerung nach der Pause die Oberhand.

Obwohl beide Mannschaften sechs Spieltage vor dem Ende der Saison mit dem Auf- und auch dem Abstiegskampf nichts mehr zu tun haben, schienen die auf Tabellenplatz zehn liegenden Koblenzer die Leichtigkeit des Seins in der Anfangsphase exklusiv für sich gepachtet zu haben. Während die Lauterer blind nach vorne rannten, sich in Eins-gegen-eins-Situationen aufrieben und schlechte Würfe nahmen, ließ Vallendar den Ball gut laufen und verschleppte geschickt das Tempo, um dann im richtigen Moment eiskalt zuzuschlagen. Symptomatisch für die schwache Anfangsphase der Hausherren war der Auftritt von Spielmacher Sven Suton, der zu oft mit dem Kopf durch die Wand wollte, mehrfach den besser postierten Mitspieler übersah und beim Stand von 2:6 (7.) schon drei Fehlwürfe abgegeben hatte. Alexey Wetz hielt sein Team zwar mit zwei sehenswerten Treffern aus dem Rückraum im Spiel, warf aber auch zweimal deutlich über das Tor. Als dann auch noch Routinier Ivan Vukas völlig frei stehend den gegnerischen Torwart anwarf und die Gäste im Gegenzug auf 12:7 (22.) erhöhten, schien es, als steuere der Gastgeber einer Niederlage entgegen. „Der 10:14-Halbzeit-Rückstand war schon ein Brett. Wenn es im Spiel nach vorne nicht läuft, dann sollte man zumindest hinten gut stehen, aber das war nicht der Fall. Wir haben vor der Pause nicht als Team gespielt und mal wieder zu viele Chancen liegengelassen“, grantelte TuS-Coach Kai Christmann ob der uninspirierten Vorstellung seiner Mannschaft in den ersten 30 Minuten. Nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die Westpfälzer spielerisch und kämpferisch stark verbessert und legten mit einer hervorragenden Abwehrleistung den Grundstein zum 13. Saisonsieg. Vallendar fand nun kaum mehr statt und brachte in den ersten 18 Minuten nach dem Seitenwechsel nur magere zwei Tore zustande. Als Florian Lammering eine schöne Ballstafette über drei Stationen mit dem Anschlusstreffer zum 15:16 krönte, Ruskov wenig später den umjubelten Ausgleich erzielte und Suton die Westpfälzer kurz darauf erstmals in Führung warf (17:16/46.), war das der Anfang vom Ende aller Sieg-Hoffnungen der jetzt von Minute zu Minute immer stärker nachlassenden Gäste. „Uns ist zugutegekommen, dass wir viele Wechselmöglichkeiten hatten. Vallendar war platt“, merkte Christmann an. Die müde wirkenden Koblenzer hatten dem TuS nun kaum noch etwas entgegenzusetzen und ließen den letzten Willen, das Spiel noch zu drehen, vermissen. Spätestens als Wetz zum 20:17 (52.) traf, war das Spiel gelaufen. „Die Jungs haben in der zweiten Halbzeit Charakter gezeigt, sind als Team aufgetreten und haben bärenstark verteidigt“, bilanzierte Lauterns Trainer, dessen Team im zweiten Durchgang nur fünf Tore zuließ.

x