Kaiserslautern Zum Plauschen und zum Zuhören

Halbzeit beim Musiksommer am Bremerhof: Mit dem siebten Konzert ging am Donnerstagabend der erste Teil der beliebten Konzertreihe in dieser Saison zu Ende. Betrachtet man diese Position als etwas Aussagekräftiges, so war es ein guter Abschluss dieses Parts und ein vielversprechender Ausblick auf die kommende Hälfte.

Eingeladen hatte das einheimische Trio Present Art Collection, kurz auch PAC genannt. Und das war offenbar schon für viele Grund genug, einmal mehr in großer Zahl in den Biergarten des Lokals zu kommen. Denn die kleine Band hat ihre wohl bekannten Qualitäten. Allein die technischen Fähigkeiten der auch in kompliziertesten Wendungen, Linien und Partien akkurat agierenden Musiker Helmut Engelhardt (Saxophon, Klarinette), Günter Frölich (Akkordeon) und Martin Haberer (Gitarre) sind herausragend – allemal beim Einzelnen, erst recht und in dreifacher Zusammenballung in der Band. Auf dieser Basis ließ sich trefflich interpretieren. Die drei Instrumentalisten nutzten ihre Befähigungen und ihre Besetzung, um ein Repertoire aus ganz unterschiedlichen Titeln aus den verschiedensten Stilbereichen zusammenzuführen und zu einer runden Sache zu verarbeiten. So präsentierte man unter anderem modernisierten Valse Musette (mit einem starken Akkordeon) und mitreißende Klezmer-Kompositionen wie „Babsi’s Decision“ von Altmeister Giora Feidman (und einer Klarinette, die in den Händen Engelhardts wie entfesselt wirkte), Titel aus den Bereichen dynamischer Jazz, argentinischer Tango und latineske Klassiker („The Girl From Ipanema“ in einer sanft gestrafften Version etwa). Dazu gab es eigene Kompositionen wie den ganz auf die künstlerischen Eigenarten der Musiker eingehenden flotten „PAC-Rag“. Bemerkenswert ist, dass alle Kompositionen trotz ihrer unterschiedlichen Herkünfte wie aus einem Guss, aber deswegen keineswegs einförmig wirkten. Die Energien kamen dabei jeweils tief aus dem Inneren der Interpretationen und sorgten an der Oberfläche der Stücke quasi für ein einheitliches Leuchten. Noch erstaunlicher ist die dadurch erreichte gute Eignung für ein sommerlich-leichtes und dennoch anspruchsvolles Biergarten-Konzert. Keiner der Darbietungen der Present Art Collection wirkte laut oder aufdringlich. Wer wollte, konnte sich da während der Vorträge durchaus unterhalten. Andererseits – und das taten dem Anschein nach diesmal ganz besonders viele Gäste – konnte man aber auch fasziniert ganz genau zuhören und dabei immer mal wieder etwas Neues und/oder Erstaunliches in Sachen Spieltechnik, Stilistik oder Interpretation goutieren. So etwa mitten im Konzert eine A-cappella-Version des Evergreens „Sentimental Journey“ – passabel singen können die drei ansonsten rein instrumental aktiven Musiker also auch noch. „Das machen wir nicht alle Tage“, erklärte Helmut Engelhardt das ungewohnte vokale Intermezzo. Dafür gab’s dann, zusätzlich zum ohnehin an diesem Abend reichlich gespendeten Beifall, ganz besonders viel Applaus. Konzert Nächstes Musiksommer-Konzert am Donnerstag, 16. Juli, 19 Uhr, mit dem Donati Swing Ensemble, das swingenden Jazz im Stile Django Reinhardts spielt; Eintritt frei.

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