Kaiserslautern Unesco besorgt über Zerstörungen in Syrien

Die Unesco zeigt sich „höchst besorgt“ über die Zerstörungen von Welterbestätten in Syrien. Das Unesco-Komitee für das Welterbe rief gestern bei seinem Jahrestreffen in Istanbul alle Bürgerkriegsparteien dazu auf, die Stätten zu verschonen, und warnte zugleich vor „unangemessenen Neukonstruktionen“ zerstörter Bauten.

Die sechs syrischen Stätten bleiben laut Beschluss auf der Liste des gefährdeten Kulturerbes: Palmyra, die Altstädte von Aleppo, Damaskus und Bosra, die Kreuzfahrerfestung Crac des Chevaliers sowie antike Dörfer in Nordsyrien. Alle syrischen Welterbestätten haben massiv unter dem Bürgerkrieg gelitten. Extremisten der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sprengten während ihrer fast einjährigen Herrschaft über Palmyra den Triumphbogen sowie die Tempel Baal und Baal-Schamin. Eine erste Bestandsaufnahme habe jedoch ergeben, dass viele Bauten noch erhalten seien, darunter die Säulenstraße. Nach der Vertreibung des IS hatten Experten der Unesco Palmyra im April besucht. Sie sei während der Reise erleichtert gewesen, dass die Stätte vergleichsweise gut erhalten sei, sagte die aus Speyer stammende Direktorin des Welterbezentrums, Mechthild Rössler. Einige der zerstörten Bauwerke könnten „relativ einfach“ wieder aufgebaut werden. Dazu zähle der Triumphbogen, dessen Überreste aus ganzen Stücken beständen. Die beiden Tempel seien hingegen pulverisiert. Äußerst skeptisch sieht Rössler einen originalgetreuen Nachbau zerstörter Stätten. Die Tagung des Welterbekomitees in Istanbul, das vor allem über die Aufnahme von 27 möglichen neuen Kultur- und Naturerbestätten entscheiden soll, dauert noch bis 20. Juli. |dpa

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