Kaiserslautern Talente auf Trainingslager-Tour

Fünf Tage war Konrad Fünfstück im Trainingslager der Profimannschaft des Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern im türkischen Belek. Heute fliegt der Sportliche Leiter des Nachwuchsleistungszentrums der Roten Teufel und U23-Trainer wieder zurück nach Deutschland. Um morgen Abend seine Jungs vom FCK II am zweiten Tag der traditionellen Lauterer RHEINPFALZ-Stadtmeisterschaft im Hallenfußball zu begleiten. Das lässt sich der 34-Jährige nicht nehmen. Zeit zum Sonnenbaden hatte Fünfstück in Belek keineswegs. Obwohl er die Sonne gewissermaßen im Flieger hatte. Seit er am Samstagmorgen erstmals auf dem Trainingsplatz stand, ist die Sonne zurück an der türkischen Riviera, und die Regenwolken haben sich verflüchtigt. „Es ist eine gute Gelegenheit, sich abseits vom Alltagsstress mit dem Trainerteam und der Sportlichen Leitung auszutauschen“, legt Fünfstück den Hintergrund seines Türkei-Aufenthalts beim Profiteam dar. „Außerdem unterstütze ich das Trainerteam bei der gezielten Arbeit auf dem Platz“, sagt der 34-Jährige, „und begleite die Entwicklung und Integration unserer Talente.“ Als „Frischlinge“ aus dem Nachwuchsleistungszentrum auf dem Fröhnerhof sind diesmal der 17 Jahre junge U19-Bundesliga-Stürmer Erik Wekesser und U23-Torwart Raphael Sallinger (19) mit dabei. Für die beiden Zimmergenossen im Mannschaftshotel Regnum Carya ist es das erste Trainingslager mit den Profis. „Wir sehen das als Förder-Trainingseinheiten für die Jungs“, sagt FCK-Sportdirektor Markus Schupp, „sie sollen die Abläufe kennenlernen, und wir wollen schauen, wie sie sich hier im Trainingslager in den Profikader integrieren. Und das hat auf Anhieb geklappt.“ Gestern im Test gegen St. Gallen (4:2) haben beide gespielt. Sallinger gibt beim harten Torwarttraining mit Gerry Ehrmann „110 Prozent statt 100, um mich anzubieten“. Im Hinterkopf hat er zudem einen weiteren großen Traum: Der gebürtige Klagenfurter hat beste Aussichten zum österreichischen Kader für die U20-WM in Neuseeland zu gehören. Stürmer Wekesser, der in seinem ersten Jahr in der A-Junioren-Bundesliga in bisher 13 Spielen schon neunmal getroffen hat, hat in der deutschen U18-Nationalelf schon einige Zeichen gesetzt: In fünf Junioren-Länderspielen gelangen ihm vier Tore. Wekesser ist in Schwetzingen geboren und hat wie der Ex-Lauterer Daniel Halfar bei Phönix Mannheim seine ersten fußballerischen Schritte getan. „Unsere Väter haben zusammen bei Phönix in der AH gespielt“, erzählt Wekesser, der seit der U11 in der FCK-Jugend ist und der für einen 17-Jährigen schon echtes Stürmer-Gardemaß hat. Ihm macht das Training mit den Profis Riesenspaß. „Von Srdjan Lakic und Philipp Hofmann kann ich einiges lernen“, sagt der U18-Nationalspieler, für den es auch ein internationales Ziel gibt. „Die U19-Junioren-EM 2016 im eigenen Land.“ Die steigt sogar in „seinem“ Bundesland: in Baden-Württemberg. Gefragter Gesprächspartner und begehrtes Fotomotiv bei den FCK-Fans gestern: Olaf Marschall (48). Der Ex-Torjäger und ehemalige Teammanager der Lauterer war gestern Zaungast beim Vormittagstraining der Lauterer in Belek. Der „Tor-Marschall“ ist seit 1. Januar hauptamtlicher Chefscout beim Zweitligisten FSV Frankfurt (wir informierten im überregionalen Sportteil) und in dieser Funktion bei den zurzeit überall auf den unzähligen Hotel-Fußballplätzen an der türkischen Riviera stattfindenden Testspielen unterwegs. Auch Konrad Fünfstück hat sich wie das gesamte Trainer- und Scoutingteam des FCK zwischen und nach den Trainingseinheiten Testpartien anderer Klubs angeschaut. Am Ball bleiben, so viel wie möglich mitbekommen, die Konkurrenz schläft nicht. Auch Fußballverantwortliche stehen als fleißige Daten- und Eindrückesammler immer unter Strom.

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