Kaiserslautern Staraufgebot zum Jubiläum

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Was für ein Abend! Ein buchstäblich einmaliger Anlass, ein riesiges Aufgebot an hochkarätigen Mitwirkenden und eine über vier Stunden währende, dichte Stimmung ließen am Mittwochabend das Jubiläumskonzert zum 50-jährigen Bestehen der Volker Klimmer Band in der voll besetzten Fruchthalle zu einem der bemerkenswertesten Veranstaltungen des Hauses werden.

Ein bisschen lang war`s ja schon, und die Lautstärke empfanden manche im Saal als zu hoch. Aber langweilig wurde es nie. Schließlich präsentierten die souverän moderierenden Musik-Kenner Walter Schumacher und Kurt Littig über 30 Musiker aus dem langen Leben der Volker Klimmer Band – aktuelle Stamm-Mitglieder, einstige Weggefährten, musikalisch gratulierende Gäste –, die kontinuierlich das im Laufe der Zeit entstandene, abwechslungsreiche Wirkungsgebiet der Band aufzeigten. Wie ausgedehnt dieses Terrain ist, zeigte schon zum Auftakt des Abends eine Video-Einspielung mit zum Teil Jahrzehnte alten Aufnahmen von Auftritten der Band im In- und Ausland. Das auch hierauf eingehende Grußwort des Schirmherrn des Konzerts, Oberbürgermeister Klaus Weichel, sowie die Rede von Elisabeth Moder-Clossé, Rektorin der Bännjerrück-Grundschule, führten dann zum musikalischen Hauptteil der Benefiz-Veranstaltung. Der Reinerlös des Konzerts kam nämlich dem Förderverein für Musik jener Schule zu Gute. Klar, dass ein Chor von Schülern auch gleich eine gelungene Kostprobe seines Könnens gab. Und dann ging es richtig los. In immer wieder neuen Kombinationen gaben sich die Mitwirkenden quasi die Mikrofone in die Hand. Manchmal dauerte es zwar ein wenig, bis diese einsatzfähig waren und auch, bis jeder seine Position eingenommen hatte, dann aber genügte meist ein kurzer Blick, ein paar Worte der Absprache und der Auftritt funktionierte mitunter auch noch nach jahrzehntelangem Abstand von der Band in der Regel ganz tadellos. „Music Was My First Love“, hieß es ganz zu Beginn des Konzerts, und das galt offenbar nicht nur für die aktuelle Besetzung der Band mit Werner Hertz (Gitarre, Gesang), Wolfgang Janischowski (Bass), Ingo von Wenzlawowicz (Schlagzeug), Volker Klimmer (Piano), Martin Kipper (Trompete, an diesem Abend für Ralph Himmler im Einsatz), Helmut Engelhardt (Saxophon), Lisa Mosinski und Sascha Kleinophorst (beide Gesang). Die gleiche Hingabe, Konzentration und Spielleidenschaft war auch zu spüren bei all den anderen Mitwirkenden und ihren Beiträgen. Nicht nur ehemalige Mitglieder wie Volker Klimmers Zwillingsbruder Bernd (Posaune), der Gitarrist Stephan Steiner und der Sänger Fritz Walter reihten sich da fugenlos und engagiert in die Darbietungen ein: Echo-Preisträgerin Anke Helfrich zelebrierte den Jazz geradezu am Flügel, das Duo Stephan Flesch und Markus Ziegler brachte den Saal zum Vibrieren. Musical-Sängerin Antonietta Jana, Sänger Bob Mency („New York, New York“), Jazzer Franz Wosnitza (diesmal als Sänger) und die heimischen Gitarristen Ralph Herrnkind und Wolfgang Sing (besonders in einem zünftigen Guitar Battle) setzten neben vielen anderen weitere harmonische Glanzpunkte. Das war schon ein richtiges Star-Aufgebot. Viele Höhepunkte wie die ins Tanzbein zielenden ABBA- und Les Humphries-Titel und die Roger-Cicero-Hommage „Frauen regier’n die Welt“ rundeten das Programm ab. Zum Schluss steuerten unter anderem Sänger Isaac Roosevelt (eindringlich: „Stand By Me“) und das Bläserduo Roland und Bernhard Vanecek auf das furiose „Grand Finale“ mit anschließenden Ovationen zu. Auch wenn das bis nach Mitternacht währende Programm schon gekürzt wurde und nicht alles Geplante auf die Bühne gebracht werden konnte, so konnte man zufrieden sein – allen voran sichtlich Bernd Klimmer. „Es wird ein toller Abend“, prophezeite anfangs Klaus Weichel. Er sollte Recht behalten.

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