Kaiserslautern Stadtleben: Der Weltrekord soll fallen

Es ist mal wieder so weit. Der Lauterer Lutz Eichholz hat einen Termin mit den Damen und Herren, die für Guinness auf der ganzen Welt hinter Rekorden her jagen. Im ZDF-Fernsehgarten wird er sich am Sonntag den Juroren stellen und versuchen, eine Bestmarke zu durchbrechen – mit dem Einrad auf der Slackline. Um etwas präziser zu formulieren: Eichholz will mit seinem halben Fahrrad auf einem nur 2,5 Zentimeter breiten, elastischen Gurt balancieren und dabei mindestens 16 Meter Distanz überwinden. 16 Meter, weil der aktuelle Rekord bei 15 Metern liegt und da noch mal ordentlich was draufgesattelt werden muss, damit Guinness am Ende Messbares vermelden kann. Interessant: Der Rekord, den Eichholz knacken will, ist sein eigener. Er tut das zum Teil als Vorsichtsmaßnahme, denn andere Einradfahrer sind ihm auf den Fersen. Kürzlich hat ein Chinese dem Lauterer den Weltrekord im Fahren auf aneinandergereihten Flaschen abgejagt. Jetzt ist er „nur noch“ Meister der Disziplinen Einrad-Hürdenlauf und Slackline-Einradfahren. Aus dem Internet weiß er, dass unter anderem in den USA und in Schweden an seinem Thron gesägt wird und will daher möglichst schnell nachlegen. Das Fahren auf der Slackline ist Eichholz besonders wichtig, weil er es erfunden hat – oder vielmehr: Weil ein Freund ihn dazu angestiftet hat, den Wahnwitz auf den Weg zu bringen. 2008 war Eichholz zu Fuß auf der Slackline unterwegs, als besagter Freund so etwas wie „Auf dem Ding wirst du sicher nie mit dem Einrad fahren“ sagte. Sechs Jahre später ist diese Behauptung widerlegt und die Frage nur noch, ob jemand anders es besser kann. Bis jetzt scheint das nicht der Fall. „Ich weiß, dass der Chinese drei Jahre trainiert hat, bis er die Sache mit den Flaschen so gut drauf hatte, dass er mich schlagen konnte“, sagte Eichholz gestern. „Mit der Slackline befasst er sich erst seit einem Jahr.“ Die Chancen stehen also gut. Noch. Der 27-Jährige gesteht, dass er das Einrad-Slacklinen in den vergangenen Monaten etwas schleifen ließ. Seit er weiß, dass er im ZDF einen neuen Weltrekord-Versuch bekommen wird – seit drei Wochen –, trainiert er aber wieder verschärft und gibt zu Protokoll, dass er die 16 Meter mittlerweile drauf hat. Allerdings funktioniere das nicht immer im ersten Versuch. Und nicht immer im zweiten. Manchmal auch nicht unbedingt im dritten. Weil Eichholz in der Show nur drei Anläufe hat, sieht er ihr mit gemischten Gefühlen entgegen. Da kann es ja eigentlich nur helfen, wenn viele Lauterer zu Hause vor dem Fernseher die Daumen drücken. (yns)

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