Kaiserslautern STADTGESPRÄCH:

Die Spannung steigt! Die Stadtvorstandswahl im Stadtrat rückt mit jedem Tag ein Stückchen näher. Am 23. März ist es so weit; da wird die Politik aus der Umklammerung der Ungewissheit endlich erlöst. Die Entscheidung darüber, wer in den nächsten acht Jahren im Großen Ratssaal vorne am Stadtvorstandstisch Platz nehmen darf, wird von den Beobachtern mit Spannung, von den Betroffenen mit Anspannung erwartet. Nimmt der bisherige Stadtvorstand mit Bürgermeisterin Susanne Wimmer-Leonhardt (SPD) sowie den Beigeordneten Joachim Färber (Grüne) und Peter Kiefer (FWG) die Hürde der Wiederwahl? Oder gibt es eine Überraschung? Dazu bedürfte es freilich Ratsmitgliedern, die aus der Phalanx der Koalition von SPD, Grünen, FWG und FBU ausscheren. Möglich ist alles… Die letzte Stadtvorstandswahl vor acht Jahren zeigte dies eindrucksvoll. Wer hätte erwartet, dass statt des SPD-Kandidaten der FWG-Bewerber Peter Kiefer seinerzeit zum Baudezernenten gewählt wird!? Uneinigkeit in der SPD brachte es fertig. 19 Bewerbungen von 14 Kandidaten hat es auf die Ausschreibung der drei Stadtvorstandsstellen gegeben. Das bedeutet freilich nicht, dass jetzt über den Fraktionen des Stadtrats ein Füllhorn von Bewerbern ausgeschüttet wird. Unter dem Motto: Suchet die Besten, egal woher. Die Auswahl am 23. März im Stadtrat wird sich auf eine überschaubare Anzahl von Kandidaten beschränken. Auf die drei jetzigen Stadtvorstandsmitglieder − und die CDU-Alternativen dazu. Gesichert ist derzeit nur, dass der unterlegene OB-Kandidat der CDU, Nico Welsch, Bürgermeisterin Wimmer-Leonhardt herausfordern wird. Seine OB-Kandidatur findet damit einen politischen Nachklapp. Es ist zu vermuten, dass Welsch auch gegen den Beigeordneten Färber ran darf, sollte er das Rennen um die Bürgermeisterstelle verlieren. Ansonsten wird es Angelika Hannah sein, die stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende. Gleichwohl wird ihr auch eine gewisse Jokerrolle in der Konkurrenz mit Färber beigemessen. Als CDU-Bewerber gegen den Beigeordneten Kiefer könnte es auf Sebastian Rupp, den JU-Kreisvorsitzenden, hinauslaufen. Dafür spricht, dass seine Bewerbung parteiintern erbeten worden ist. Er ist als Landtagskandidat der CDU im Gespräch. Seine berufliche Ausbildung und Tätigkeit spräche gleichwohl für Konrad Schmitt, Architekt und Lauterer Feuerwehrchef, als Gegenkandidat zum jetzigen Bau- und Feuerwehrdezernenten Kiefer. Keine Chance wird dem parteiintern ausgebremsten OB-Bewerber Thomas Zinßmeister gegeben, Kandidat der CDU zu werden. Seine Bewerbung ist mehr eine persönliche Note. Der Antrag der CDU-Fraktion, alle Bewerber sollten sich in der Stadtratssitzung vor den Wahlgängen vorstellen, ist mehr als nur der hehre Wunsch, die Kandidaten für das Plenum erlebbar zu machen. Der CDU-Antrag hat eine strategische, eine hintergründige Bedeutung. Die CDU erhielte damit die Chance, Bürgermeisterin Wimmer-Leonhardt noch einmal mit Fragen zur ASK-Affäre zu löchern und damit politisch womöglich in Bedrängnis zu bringen. Konkurrenz belebt das Geschäft. Das Düsseldorfer Bekleidungshaus Peek & Cloppenburg liefert dafür derzeit ein Beispiel. Es öffnet in seinem Haus in der Fackelstraße die dritte Etage, erweitert damit die Verkaufsfläche beträchtlich. Es ist eine klare Folge der Shopping-Mall-Eröffnung am 25. März. Es ist der Wille des Textilanbieters, sich mit mehr Platz und neuen Marken dem Wettbewerb mit der Mall zu stellen. Aus Sicht von Peek & Cloppenburg ist es Sicherung der Marktstellung, aus Sicht der Kunden ein großer Gewinn für den Einkaufsstandort Kaiserslautern. Nein, die Stadt Kaiserslautern wird in der Frage der Gebietsreform kaum mehr vorpreschen. Die Eingemeindung von Stelzenberg nach Kaiserslautern ist gescheitert. So einfach lassen sich die Bürger nicht verpflanzen, wie das der damalige Ortsbürgermeister Reinhold Meister gemeint hat. Das Beispiel Schopp hat dies vor kurzem auch unter Beweis gestellt. Der Wechsel in die Verbandsgemeinde Waldfischbach-Burgalben scheiterte in der Bevölkerung grandios. Insofern ist die diese Woche von der Koalition von SPD, Grünen, FWG und FBU im Stadtrat gestartete Interessensbekundung zur Eingemeindung von Orten der Umgebung, wie Stelzenberg oder Trippstadt, mehr eine vom Koalitionsvertrag gedeckte Offerte (als Alternative zur Fusion mit der VG Landstuhl), denn eine forsche Offensive. Und was gibt es sonst noch Neues in der Stadt? Es war eine gute, wichtige Geste: die Einladung an Einzelhandelsverband und Werbegemeinschaft gestern zu einem Besuch der Shopping-Mall „K in Lautern“. Center-Manager Christian Andresen führte die Händler durchs Haus und baute somit am Brückenschlag zwischen dem neuen Einkaufsangebot und der bestehenden Geschäftsmeile. Die Einladung wurde mit großer, hochkarätiger Resonanz honoriert. Ein guter Schritt zu einer vernünftigen Partnerschaft.

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