Kaiserslautern Schottischer Trank und pfälzische Sage

Stilecht im Kilt: Wanderführer Thomas Schulze mit Teilnehmern der Whisky-Genuss-Wanderung am Samstag.
Stilecht im Kilt: Wanderführer Thomas Schulze mit Teilnehmern der Whisky-Genuss-Wanderung am Samstag.

Dass sich edle schottische Hochlandwhiskys auch auf den Höhen der Sickingenstadt bestens genießen lassen, konnten knapp 50 Teilnehmer der geführten Whiskywanderung am vergangenen Samstag feststellen. Neben weiteren kulinatischen Genüssen gab es bei der Veranstaltung des Heimatvereins auch noch allerlei Geschichten und Anekdoten rund um Landstuhl.

Treffpunkt für die Teilnehmer ist der Alte Markt. Einer von ihnen fällt in der leuchtenden Frühlingssonne besonders auf: Thomas Schulze, der einen karierten Schottenrock trägt, den Kilt. Passend zu den Whiskykostproben. Schulze teilt kleine tönerne Becher aus und für jeden eine von Michaela Stutzinger in der Tausendmühle in Bruchmühlbach eigens für diese Wanderung kredenzte Whisky-Praline. Wanderführer Frank Zimmer begrüßt die Teilnehmer und zeigt auf die drei großen Steine am Römischen Grabmal. Er erzählt die Sage über die Sickinger Würfel: Franz von Sickingen soll diese am Vorabend der großen Belagerung der Burg Nanstein aus Ermangelung eines Erfolg verheißenden Glückswurfes voller Wut ins Tal hinabgeschleudert haben. Die Aufmerksamkeit der Zuhörer wird gleich danach belohnt. Ein leichter Whiskylikör soll Kräuter- und Minzaroma auf die Gaumen zaubern. Die Kombination aus Likör und Schokolade kommt offenbar an. Die geführte Whisky-Genuss-Wanderung, organisiert von Frank Zimmer und Thomas Schulze vom Heimatverein Landstuhl, führt über fünf Stationen und eine sportliche Distanz von zehn Kilometern und 233 Höhenmetern. Hinauf geht’s zum Bismarckturm. Wanderführer Zimmer erzählt über die Errichtung des Turmes, der 1900 zu Ehren des deutschen Reichskanzlers eingeweiht wurde. Die Anwesenden erfahren etwas über den Astronomen Philipp Fauth, der auf dem Kirchberg kurze Zeit eine Sternwarte betrieb. Ein rauchiger „Highland Park“ mit Noten aus Orange und Geschmack nach Vanille rundet die stimmungsvolle Atmosphäre ab. Dem Höhenweg folgend, vorbei an riesigen Buntsandsteinen, geht’s zum Fleischacker Loch. Auf die Schönheit des Naturschutzgebiets wird mit einem zwölf Jahre alten „Bunnahabhain“ angestoßen. Dazu gibt es ein Stück von Michaela Stutzingers Schokoladentraum. Am folgenden Bildschacher Hof erwartet die Wandergruppe eine ausgiebige Auswahl an Käse, Obst und erfrischendem Wasser. Gestärkt geht es zum letzten Anstieg, nördlich von Mittelbrunn. „Auf freiem Feld steht wohl schon seit vielen Jahrhunderten der Menhir von Mittelbrunn“, sagt Frank Zimmer. Als Grenzstein sei dieser erstmals 1529 erwähnt worden. Ein weiterer schottischer Single Malt Whisky, aus Gerste gemälzt, über viele Jahre im aromatisierten Eichenfass gelagerte, steht nun auf dem Programm. Über den Landstuhler Stadtteil Atzel geht es nun wieder hinab. Am Alten Markt reichen die Wanderführer das stärkste Getränk an diesem Tag. Einen Single Malt mit 61 Volumen-Prozent. Im Abgang langanhaltend und intensiv – so dürften wohl auch die Teilnehmer die Wanderung in Erinnerung behalten.

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