Armbrust Pfalz I gewinnt Ländervergleich mit der Schweiz

Konzentriert im Wettkampf: Martina Sprengard (SG Landstuhl).
Konzentriert im Wettkampf: Martina Sprengard (SG Landstuhl).

Beim Kampf der Schweizer Nationalmannschaft gegen eine Pfalzauswahl im Armbrustschießen gibt es Sieger, die stehen aber nicht im Vordergrund.

Plop! Im Schützenhaus bei der SG Landstuhl verlässt der Bolzen die Armbrust, bohrt sich mittig in die zehn Meter entfernte Schießscheibe. Kein Einzelfall! Am Samstag beim Länderkampf zwischen der Schweiz und den pfälzischen Auswahlschützen, ausgetragen in Landstuhl, ist die Trefferquote enorm. Und zwar bei allen, egal ob bei den Schweizer Junioren, der Schweizer Elite oder den Pfälzer Armbrustschützen aus Neustadt, Oggersheim, Herxheim sowie Martina Sprengard, Alessandro Steinmann und Maik Klose von der SG Landstuhl.

„Ist ausbaufähig. Ganz okay. Durchwachsen“, heißt es dennoch von den Landstuhler Schützen, die nach dem ersten von vier Durchgängen noch Luft nach oben sehen. „Das ist ganz normal“, ordnet es Michael Kuckert, Referent für Armbrust im Pfälzer Sport-Schützenbund (PSSB), für alle seine sieben teilnehmenden Armbrust-Sportschützen ein. Die Sportler hätten pandemiebedingt nur sehr wenig Training und so gut wie keine Wettkämpfe hinter sich. Aber sie seien alle Routiniers und in der Lage, schnell wieder reinzukommen. Da ist er sicher und er wird recht behalten.

Wettkampf mit Tradition

Den Ländervergleichskampf gibt es schon bald 30 lange Jahre. Normalerweise sind noch die Besten aus Westfalen als dritte Mannschaft mit dabei, die fehlen in Landstuhl diesmal aber. „Die Wettkämpfe fanden, soweit der PSSB an der Reihe war, zunächst immer in Neustadt statt. Seit der Errichtung der Zehn-Meter-Halle in Landstuhl im Jahr 2002 finden die Treffen aus Platzgründen in Landstuhl statt“, freut sich Thomas Ernst, Vorsitzender der SG Landstuhl, über diese schöne Tradition und fügt lachend an, dass Armbrustschießen ja eigentlich eher im alpenländischen Raum zuhause sei.

Nun, Landstuhl hat zwar keine hohen Berge, die SG Landstuhl dennoch gute Armbrustsportler, für die der Ländervergleichskampf gerade zur richtigen Zeit stattfindet, genau wie für die anderen Pfälzer auch. Immerhin steht am nächsten Wochenende in Frankfurt die Qualifikation für den Bundeskader an, da passt der Ländervergleich als intensives Training sehr gut.

Zwei Nächte im Schlosshotel

„Für uns ist das hier eine Art Aufbautraining, eine gute Vorbereitung für die kommende Saison“, verweist auch Robert König, Teamchef der Schweizer Armbrustschützen, worauf es bei dem Länderkampf wirklich ankommt. Natürlich komme nach all den Jahren auch das Miteinander nicht zu kurz, genießt König, der sechs Schweizer Sportlerinnen und Sportler mitgebracht hat, den kurzen Aufenthalt in der Pfalz mit zwei Übernachtungen im Schlosshotel schon sehr.

Am Schießstand kündigt derweil Michael Kuckert den nächsten Durchgang und damit weitere 40 Schuss für die Wettkämpfer an. Die Konzentration steigt. Während eine junge Schweizerin noch mit ihrer straffen Schießhose kämpft und zugibt, dass sie, sollte sie jetzt hinfallen, alleine nicht mehr hochkommt, legt sich Martina Sprengard an ihrem Schießplatz ein Maßband an den Boden. „Das ist zur Orientierung, damit ich sehe, wie weit die Füße auseinander stehen“, überlässt die Mannschafts-Vizeweltmeisterin von 2019 nichts dem Zufall. Die Handgriffe sitzen, die gut sechs Kilo schwere Armbrust wird hochgenommen, ruhiges Atmen und wieder macht es plop. Am Ende gewinnt Sprengard mit dem Team Pfalz I den Ländervergleich, schafft es bis ins Finalschießen der Besten und belegt dort Platz acht.

Ergebnisse

Finalschießen

1. Ingolf Müller, Pfalz, 155 Ringe

2. Larissa Bösch, Schweiz, 154 Ringe

3. Joel Baumgartner, Schweiz, 144 Ringe

4. Pia Benker, Pfalz, 133 Ringe

5. Sarah Hügli, Schweiz, 122 Ringe

6. Marco Schreieck, Pfalz, 112 Ringe

7. Svenja Wehle, Schweiz, 101 Ringe

8. Martina Sprengard, Pfalz, 91 Ringe

Mannschaftswertung

1. Pfalz I (Martina Sprengard, Marco Schreieck, Ingolf Müller)

2. Schweiz I

3. Schweiz II

4. Pfalz II (Pia Benker, Alessandro Steinmann, Maik Klose)

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