Kaiserslautern Musikalisches Multikulti

Jeder ein Lehrer, jeder ein Schüler – unter diesem Motto erfinden seit einer Woche 34 junge Menschen aus der halben Welt im Ethno Musikcamp auf Burg Lichtenberg nahe Kusel die traditionelle Musik ihrer Heimatländer neu. Innerhalb der Burgmauern zeigen die jungen Musiker aus Albanien, Australien, Bulgarien, Deutschland, Indien, Indonesien, Italien, Jordanien, Kamerun, Palästina, Schweden und dem Vereinigten Königreich trotz eines babylonisch anmutenden Sprachwirrwarrs, dass kultureller Dialog funktionieren kann. Rein durch Vor- und Nachspielen entwickeln die Teilnehmer unter Anleitung von professionellen Musikern die von jedem Teilnehmer selbst ausgewählten Stücke weiter, bis konzertreife neue Arrangements entstehen. „Das pädagogische Konzept hinter Ethno basiert auf dem direkten Kontakt zwischen den Musikern, intuitivem Spiel ohne Noten und einer Mischung aus Jamsessions, Workshops und Auftritten“, erläutert Bernhard Vanecek. Der Posaunist und Musiklehrer ist Vorsitzender des Landesverbands Rheinland-Pfalz der Jeunesses Musicales Deutschland, der das Camp organisiert. Das erste Ethno Camp rief die Jugendmusikorganisation Jeunesses Musicales vor rund 25 Jahren in Schweden ins Leben. Inzwischen finden die Sommerlager in der ganzen Welt statt. In Deutschland kam Ethno vor drei Jahren an. Nur unter sich bleiben will die bunte Truppe nicht. Auf Straßenmusik und ein Flüchtlingskonzert in Kaiserslautern folgt heute, 19 Uhr, ein Konzert auf Burg Lichtenberg mit improvisierter Musik aus allen teilnehmenden Nationen. Der Eintritt ist frei, bei gutem Wetter wird unter freiem Himmel mit Lagerfeuerromantik gefeiert. (kgi)

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