Kaiserslautern Musikalisches Feuerwerk

Gefühlvolle Soli: Tyler Webb von der Crescent Super Band.
Gefühlvolle Soli: Tyler Webb von der Crescent Super Band.

Eine energiegeladene Halle voller musikbegeisterter Hörer erlebte am Donnerstagabend drei Bigbands am Stück. Ein mehr als mitreißendes Konzert und ein besonderer Glücksfall für das Albert-Schweitzer-Gymnasium als Veranstalter.

Natürlich hat man hier dem Glück nachgeholfen: Die ASG-Bigband mit ihrem engagierten Leiter Harry Geib hat sich dieses Stelldichein einfallen lassen und es geschafft die Musikkollegen aus Saltlake City, Utah (USA) zu überzeugen. So kam es zu dem Zwischenstopp von gleich zwei Bands in „K-Town“ auf ihrer zweiwöchigen Europatournee. Die Bigband der Gastgeber legte vor. Man hörte förmlich, dass die 26 Musiker aus verschiedenen Altersstufen das erarbeitete Programm verinnerlicht haben und als Einheit präsentieren konnten. Gerade der Jazzrock „Welcome To The Jungle“ mit seinem wunderbar verwobenen Notendschungel und rhythmischen Finessen zeigte dies sehr deutlich. Eine tolle Leistung. Kurzer Umbau und schon heizte die Soul Research Foundation mit drei Sängerinnen, fünf Bläsern, zwei Gitarren und einer Rhythmusgruppe mit den ersten groovenden Takten richtig ein. Große Spielfreude und Spaß verbreiteten sie mit Soul und Funk. Die Halle machte Party. Doch das Publikum sollte erfahren, dass sich die Vokalisten hier nur „warm gesungen“ hatten. Schriftzugtragende Stehpulte der Crescent Super Band gaben der Bühne nochmals eine neue Optik. Die 20-köpfige, junge Schülertruppe um ihren Leiter Caleb Chapman glänzte mit mehreren wechselnden Sängern (Jocie Burwell, Hailey Hyde, Cora Westcott, Alex Nibley, Dodge Poehlman). Spätestens beim gefühlvoll angesetzten Trompetensolo (Tyler Webb) zum Samba-Rhythmus im zweiten Stück wurde auch deutlich, dass hier besondere Talente versammelt sind. In „Blue Sky“ vollführte das Altsaxofon emotionale Tonkaskaden, dass nur so die Funken sprühten. Auch rasante Jazz-Nummern verloren nichts an Musikalität. Die bravourösen Wechsel zwischen den Stimmgruppen begeisterten. Daneben stimmte auch die abwechslungsreiche Show mit passenden Choreographien. Nicht umsonst wurden sie mehrfach von renommierten Fachmagazinen als beste Jugend-Bigband der USA ausgezeichnet, haben mit Jazzgrößen konzertiert und sind auf zahlreichen Jazzfestivals aufgetreten. Die Sängerinnen steuerten überzeugend ihre Interpretation bei und hielten sehr gekonnt den Kontakt zum Publikum. Keine langen Ansagen, ein Titel folgte auf den nächsten. Die Schlussnummer „I Wish“ (Stevie Wonder) brachte nochmals eine unerwartete Steigerung mit Wechselgesang aller Vokalisten, zahlreichen Soli und einem Aufsehen erregenden, fliegenden Dauerwechsel der beiden Schlagzeuger. Ein musikalisches Feuerwerk.

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