Kaiserslautern Konzert in der Friedenskirche mit so noch nie gehörten Klängen

Torsten Laux hat in diesem Jahr viel vor.
Torsten Laux hat in diesem Jahr viel vor.

Torsten Laux ist Professor für Kirchenmusik und Orgelspiel und wohnt in Erfenbach. In diesem Jahr plant er Großes – den Auftakt macht die Aufführung seiner Komposition „Salam-Schalom-Frieden“ in Kaiserslautern.

Torsten Laux, Professor für Orgel an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf, wohnt nun schon seit fast fünf Jahren in Erfenbach. Jetzt stellt er einmal mehr in einem Friedenskonzert in der Friedenskirche die stilistische und klangliche Vielfalt dieser kontinuierlichen Aufbauarbeit vor. Laux erweist sich nicht allein damit immer mehr als ein Glücksfall für die Region: Vor zwei Jahren war er als Spiritus Rector bei der Gründung des Inter-Musik-Vereins (Verein für interreligiöse und interkulturelle Veranstaltungen) federführend.

Bei seinem Friedenskonzert will er selten gehörte Melodien aus dem Ghetto, Hymnen an den Frieden aus der Romantik und des Impressionismus gegenüberstellen. In ungewöhnlichen Kombinationen aus Singstimme, Klarinette, Harfe und Klavier soll alles korrespondieren mit Musik von Johann Sebastian Bach für Trompete und Orgel.

Neues Werk vereint verschiedene Welten

Als Höhepunkt wird es eine Uraufführung eines sehr ungewöhnlichen neuen Werkes geben: Seine neueste Komposition „Salam-Schalom-Frieden“ mit Improvisationen auf einer arabischen Oud, einer im islamischen Kulturraum sehr beliebten Laute, bringt vielfältige Friedenswünsche zum Klingen. Vorab gibt es eine kurze Einführung in die spannende Thematik dieser so noch nie gehörten Musik, in der zwei Gedichte von Rumi und zwei hebräische Melodien vorkommen. Im Instrumentalensemble wirken Trompete, Saxophon, Klarinette, Harfe und Orgel mit.

In seiner Vertonung strebt Laux eine neo-impressionistische Klangsprache an, eine Synthese aus hintergründigen Strukturen und zugleich aber auch eine Befreiung von der Forderung nach Fortschritt und von funktionellen Parametern der klassischen Harmonielehre: ein revolutionäres Gestaltungsprinzip der „Neuen Einfachheit“, wie er erläutert. Durch das Einbeziehen von Stilelementen der Popularmusik und eines orientalischen Instruments wie die Oud gelingt eine Verschmelzung verschiedener musikalischer Eigenarten.

Die damit beginnende Konzertsaison des Inter-Musik-Vereins geht nach dem Auftakt im Vorjahr nun auch mit dem eigens initiierten regionalen Orgelsommer über die Landkreise hinaus. Mit diesem Vorhaben wurde dieses Konzertprojekt erstmals in den rheinland-pfälzischen Kultursommer aufgenommen und von diesem auch gefördert. „Wir zahlen keine Kirchenmieten, verlangen keine Eintritte und sind auch nicht Veranstalter“, erläutert Laux und betont auch, dass der Verein „nur“ Konzertvorhaben initiiert, organisiert und realisiert – aber nicht selbst veranstaltet.

„Größte Dorfkirche der Pfalz“

Die Orgelkonzerte finden jeweils um 17 Uhr statt, eine Stunde davor werden Führungen mit Informationen zu Kirche und Orgel angeboten. Das erste startet am 25. August in der protestantischen Kirche Steinbach, wo eine Denkmalorgel auf Initiative des Inter-Musik-Vereins in Renovierung ist und bis dahin in neuem Glanz erstrahlen soll.

Fortgesetzt wird die Reihe in der „größten Dorfkirche der Pfalz“, so Laux: In der protestantischen Kirche Weilerbach wartet am 1. September eine bedeutende Walcker-Orgel auf Nachwuchsorganisten. Am 8. September geht es nach Göllheim (wieder in den Donnersbergkreis), wo mit der protestantischen Kirche ein weiteres monumentales Wahrzeichen thront: Ein mittelalterlicher gotischer Turm und ein danach errichtetes klassizistisches Kirchenschiff beherbergen eine weitere bedeutende Sauer-Orgel in romantischer Traktur.

Im Gespräch mit der RHEINPFALZ erzählt Laux noch von einem am Sonntag, 22. September, um 17 Uhr geplanten Konzert und verrät damit eine Sensation für die Region: Die dann endlich fertig renovierte Katholische Hauptkirche in Kaiserslautern wird zum Ausklang des zweiten Westpfälzischen Orgelsommers der Aufführungsort für das Zusammenwirken zahlreicher Mitwirkender, mit Solisten, Chor und Orchester, wie auch das Kolping Blasorchester Kaiserslautern und beide Orgeln in St. Maria.

Die pneumatische, gut erhaltene Traktur der historischen Klaisorgel von 1904 sowie die neue Chororgel von Kuhn nach süddeutschem barockem Typus ergeben in verschiedenen Besetzungen ein Kaleidoskop an Stil- und Ausdrucksmitteln, so Laux, der sich sehr auf diesen musikalischen Höhepunkt des Jahres freut.

Nach der Uraufführung eines Werkes von Torsten Laux für Tuba und Orgel, vorgetragen von Roland Vanecek, dem Beauftragten des Landes Rheinland Pfalz im Jahr der Tuba 2024, steht die Uraufführung seines neuen Oratoriums „Maria von Fatima“ dabei im Mittelpunkt.

Die reichhaltig besetzte Uraufführung dieser aufwendigen Auftragskomposition wird vom Land Rheinland Pfalz gefördert. Alle vier Veranstaltungen im 2. Westpfälzischen Orgelsommer sind außerdem erstmals im Kultursommer Rheinland Pfalz enthalten, wo unsere Region bisher bedauerlicherweise nur spärlich vertreten war.

Info

Friedenskonzert in der Friedenskirche am Samstag, 16. März, 18 Uhr. Der Eintritt ist frei, um deine Spende zur Deckung der Unkosten wird gebeten.

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