Kaiserslautern Konzert für die Jüngsten in der Fruchthalle

Große Begeisterung bei den Kleinen: „Krabbelkonzert“ in der Fruchthalle.
Große Begeisterung bei den Kleinen: »Krabbelkonzert« in der Fruchthalle.

Ein großes Konzert für kleinste Ohren – mit dieser Ankündigung geht ein Ensemble der Deutschen Staatsphilharmonie auf Reisen, um bereits Null- bis Dreijährige spielerisch mit klassischer Musik vertraut zu machen. Ein solches „Krabbelkonzert“ brachten am Mittwoch fünf Musiker auch in die Fruchthalle.

Der akustische Kanon berührt: Es ertönen die vielsagende Flöte von Andrea Apostoli (Dirigent und Initiator), die einfühlsame Violine von Kira Kohlmann, die blechern vibrierende Handpan von Tayfun Ates und das Raunen im Resonanzraum des Violoncellos von Eric Trümpler, während Lorenzo di Toro am Klavier Tonwellen durch kleine Hammerschläge erzeugt. Zu damit gespielten Musiken wie von Apostoli, Bach, Mussorgsky oder etwa dem „Bolero“ von Ravel, kommt eine ganze Palette an Stimmen. Der Gesang des Ensembles, mal solo, mal chorisch. Und: das Lachen, Jauchzen, Reden oder gar Weinen der Kleinen.

Die gesamte Szenerie spielt sich im Geviert einer Stuhlreihe ab. Außen herum parkende Kinderwagen, im Innern eine grüne Kissenlandschaft, auf der Groß und Klein eher bedrängt eng verweilt. Krabbeln oder neugieriges Inspizieren der Instrumente oder Lust am Tanzen kamen da eher zu kurz. Kein Kritikpunkt allerdings für die „Zielgruppe“ selbst. Denn Zuhören beim Kuscheln in Mutters Schoß oder beim Tanzen auf ihrem Arm verzaubert die Kindergesichter. Und somit klappt das Konzept eines solchen Konzertes auf sehr natürliche Art.

Musik fürs Herz

„Hören und Fühlen sind Urinstinkte“, argumentiert Initiator Apostoli. Ab 2004 praktizierte der Italiener dieses Wissen in seiner Heimat, seit seinem Wechsel zur Staatsphilharmonie 2012 besucht ein jeweils wechselndes Krabbelkonzert-Ensemble im Namen des Orchesters diverse Orte seines neuen Zuhauses Rheinland-Pfalz. Und nach diesen 20 Jahren postuliert Apostoli nun erst recht: „Musik ist für alle da. Sie bewegt unser Herz und steckt voller Geheimnisse. Wir können nie früh genug anfangen Musik zu erfahren.“ Fazit: Für Jung und Alt ein nachhaltiges Musikerlebnis.

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