Kaiserslautern Kleine Entdecker erobern das Burg

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32 Grundschüler aus Stadt und Kreis waren vom Burggymnasium zu einem Entdeckertag eingeladen worden. Die Zweit- bis Viertklässler, die zwei Stunden lang unterschiedliche musikalische, sprachliche oder naturwissenschaftliche Projekte ausprobieren durften, sind hochbegabt und besuchen jeden Mittwoch eine sogenannte Forscherklasse in der Pestalozzi-Grundschule.

Dagmar Römer, die Orientierungsstufenleiterin des Burggymnasiums, organisierte den Entdeckertag gemeinsam mit den Lehrerinnen der Forscherklasse. „Wir wollen an unserer Schule nicht nur auf die Schüler achten, die sich mit dem Lernen schwer tun, sondern auch diejenigen fördern, die besonders begabt sind“, erklärt Römer. Als sie im Lehrerzimmer von der Idee des Entdeckertags berichtet habe, hätten sich gleich einige Kollegen bereiterklärt, sich an dem Projekt zu beteiligen. „Ich finde es gut, wenn sich die Schulformen einander öffnen. Das wird die Arbeit auf Dauer erleichtern“, sagt die Orientierungsstufenleiterin. Die Pestalozzi-Grundschule bietet für hochbegabte Kinder aus der Umgebung jeden Mittwoch ganztägig Unterricht an. Die Kinder beschäftigen sich mit herausfordernden Aufgaben, die über die alltägliche Arbeit in ihren Stammschulen hinausgeht. Etwas besonderes gibt es am vergangenen Mittwochnachmittag. Nach dem Vormittagsunterricht ging es ans Burggymnasium. Schon vorbereitend haben die Grundschüler die sie interessierenden Themen gewählt und so dauert es nicht lange, bis die Kinder in Kleingruppen mit ihren Projekten beginnen. Zur Wahl standen alle Schwerpunkte, die das Burggymnasium zu bieten hat, neben einem sprachlichen Profil sind das Naturwissenschaften und ein musikalischer Schwerpunkt, außerdem die beliebte Lego-Film-AG. Im Physiksaal beschäftigt sich die Gruppe mit dem Vogelfug. Die Lehrer Heribert Bröhl und Silke Färber führen mit den Grundschülern verschiedene Experimente durch und erklären ihnen so, was es zum Beispiel mit dem Unterdruck auf sich hat. Unter dem Mikroskop betrachten die Entdecker die Beschaffenheit einer Vogelfeder und zum Schluss bauen sie kleine Flugzeuge, deren Flugfähigkeit sie gleich im Flur ausprobieren. „So eine große Wissbegierde würde ich mir manchmal von meinen Schülern der Oberstufe wünschen“, sagt Physiklehrer Bröhl lachend. Währenddessen widmet sich der junge Lehrer Sebastian Reimer im Musiksaal mit den Kindern der Frage, warum eine Gitarre klingt. „Na, weil die Saiten vibrieren“, weiß eines der Kinder. Auch im Chemiesaal sind die Kinder mit Eifer dabei. Die Schüler des Chemie-Leistungskurses der elften Jahrgangsstufe helfen den kleinen Teilnehmern beim Experimentieren. „Das habt ihr wirklich toll gemacht“, sagt Lehrerin Claudia Fröhlich zum Schluss und meint damit nicht nur die Grundschüler, sondern auch die Schüler ihres Leistungskurses, die den Nachmittag freiwillig in der Schule verbrachten, um den Grundschülern einen interessanten Entdeckertag zu bereiten. Eine weitere Gruppe beschäftigt sich mit den Sprachen Spanisch und Französisch. Vor allem Nahrungsmittel stehen auf dem Programm. Die beiden Spanischlehrerinnen des Burggymnasiums haben zahlreiche Lebensmittel auf einem Tisch verteilt. Tomaten, Wasser, Oliven und Käse. Auf einem anderen Tisch stehen die spanischen Begriffe zu den Köstlichkeiten. Die Kinder ordnen in Windeseile den Lebensmitteln die passenden spanischen Begriffe zu. Im Französischraum nebenan geht es ebenfalls um landestypisches Essen. Die Französischlehrerinnen ordnen mit den Kindern verschiedene Lebensmittel den einzelnen Regionen Frankreichs zu. Die Muscheln aus der Bretagne, der Senf aus Dijon oder der Schaumwein aus der Champagne. Die Kinder werden im Nu zu echten Frankreichkennern und backen zum Schluss sogar leckere Crêpes. Die Lego-Film-AG von Lehrer Stefan Müller erfreut sich bei den Schülern des Burggymnasiums großer Beliebtheit. Auch die kleinen Gäste sind begeistert dabei. Geduldig bauen sie Bild für Bild auf – pro Sekunde braucht es zehn Bilder, um eine Bewegung im Film darzustellen. Die kurzen Sequenzen präsentieren sie zum Schluss stolz ihren Lehrerinnen. Die ziehen ein positives Fazit des Entdeckertages am Burggymnasium und können sich eine Wiederholung vorstellen. Auch Orientierungsstufenleiterin Dagmar Römer ist sehr zufrieden mit dem Entdeckertag. „Es war anstrengend und intensiv in der Vorbereitung, aber es hat allen Beteiligten Spaß gemacht, mit diesen motivierten Grundschülern zu arbeiten.“

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