Kaiserslautern Kaiserslautern: Erste Ideen für Wettbewerb "Digitale Stadt"

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Kaiserslautern beteiligt sich am Wettbewerb „Digitale Stadt“. Gestern haben die zehn Arbeitskreise im Fraunhofer-Zentrum ihre Ideen dafür im Schnelldurchlauf vorgestellt und über mögliche Ergänzungen oder Verfeinerungen geredet. Am 15. März ist Bewerbungsschluss.

„In Kaiserslautern gibt’s viele Goldnuggets, die im Boden liegen“, sagte Martin Verlage, der Moderator des gestrigen Zukunftsworkshops, „die Teilnahme am Wettbewerb ist eine gute Gelegenheit, das Sieb rauszuholen und die Nuggets freizulegen.“ Der Wettbewerb, damit meint Verlage die Bewerbung zur „Digitalen Stadt“, ausgeschrieben vom IT-Branchenverband Bitkom (wir berichteten mehrfach). Bis zum 15. März müssen die Unterlagen eingereicht werden. Seit Jahresanfang etwa treffen sich die Arbeitsgruppen für die Bereiche Energie und Umwelt, Gesundheit, Bildung, Gesellschaft, Verwaltung, Handel, Verkehr, Städtische Datenplattform, IT-Infrastruktur und Sicherheit, gestern gab’s die erste Zusammenkunft aller. Professor Gerhard Steinebach von der TU Kaiserslautern, der die Bewerbung der Stadt Kaiserslautern koordiniert: „Es geht bei dem Workshop darum zu sehen, was die anderen Gruppen an Ideen und Visionen haben. Die sollen gruppenübergreifend diskutiert werden, vielleicht finden sich Schnittstellen?“ Gut 150 Menschen hätten sich in den vergangenen Wochen in den AGs ehrenamtlich engagiert, freut sich Steinebach: „Hier sind die Menschen schnell zu mobilisieren. Hut ab!“ Steinebach betonte, dass man die Digitalisierung auch Menschen ohne Online-Affinität näherbringen wolle: „Wir möchten allen ein Angebot machen, die Digitalisierung zu nutzen.“ Moderator Verlage zeigte sich vom Kaiserslauterer Tatendrang ebenfalls beeindruckt: „Vor ein paar Wochen hätte ich noch nicht daran geglaubt, dass wir heute so zahlreich hier sind.“ Das sei, bei einer Veranstaltungslänge von vier Stunden und vollen Terminkalendern der Beteiligten, nicht selbstverständlich. Verlage betonte, dass es nicht Ziel der Bewerbung sei, Kaiserslautern zu einer Art „Dauer- Cebit“ zu machen, um die Leistungsfähigkeit der Technik zu dokumentieren. Alle Ideen und Konzepte sollten „echte Lösungen und Angebote für Jedermann bieten“. „Heute und in den nächsten Tagen gilt’s, die Ideen durch einen Trichter und die Mostpresse zu drücken“, erläuterte Verlage schmunzelnd: Jeder Arbeitskreis hat in den Bewerbungsunterlagen nur eine Seite, um die Ideen und Visionen vorzustellen. Dazu kommt noch eine Seite mit dem großen Ganzen – und fertig ist das elfseitige Bewerbungsdokument. Passend zum Wettbewerb „Digitale Stadt“ ging’s auch im ersten Teil des Workshops gestern digital zu: Mit Clickern, eine Art Fernbedienung, konnten die Teilnehmer die einzelnen Vorschläge bewerten: „Überzeugt mich“, „Überzeugt mich nicht“ und „Weiß nicht“ standen zur Auswahl, außerdem wurde jeweils abgefragt, ob die vorgetragene Idee zum Motto der Bewerbung, „herzlich digital“, passt oder nicht. Die Ergebnisse wurden zunächst nicht öffentlich gemacht, sollen aber bei der Erstellung der Bewerbungsunterlagen beachtet werden. Redner der einzelnen Arbeitsgruppen stellten in nur wenigen Minuten bis zu drei ihrer vielversprechendsten Ideen und Konzepte vor. Beispielsweise Werner Weiss, Geschäftsführer von Insiders Technologies, der für den Bereich Handel sprach und einen „City Chatbot“ vorstellte; ein Programm, das automatisiert auf Anfragen von potenziellen Kunden und Besuchern antwortet und sie im Optimalfall zum gesuchten Geschäft führt oder ein Restaurant vorschlägt. Andere Vorschläge drehten sich um zukunftsweisende Mobilitätsformen, die Vereinfachung der Kommunikation zwischen Bürgern und Verwaltung oder transportable Breitbandnetze, um bei Großveranstaltungen das Mobilfunknetz verstärken zu können. Im zweiten Teil des Workshops kamen die Mitglieder der verschiedenen Arbeitskreise miteinander in Kontakt, tauschten weitere Vorschläge aus oder diskutierten über mögliche Synergien bei Verknüpfungen verschiedener Konzepte. Info Mit einer Aktionswoche soll Anfang März die Bevölkerung mobilisiert werden. Weitere Informationen zum Wettbewerb „Digitale Stadt“ gibt’s im Internet unter www.herzlichdigital.de. |bgi

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