Kaiserslautern Königstraße ist das Nadelöhr

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Einige Zeit ließ das Verkehrschaos um die neue Einkaufsgalerie auf sich warten. Am Ostersamstag war es dann so weit: Der Busverkehr brach ein, Fahrpläne wurden nicht eingehalten, es gab lange Verspätungen. Und auch gestern war Pünktlichkeit weitgehend Fehlanzeige.

Nachdem sich die Verspätungen der Busse am Eröffnungstag der Mall „in sehr überschaubaren Grenzen hielten“, so Boris Flesch, Leiter der Verkehrsbetriebe der Stadtwerke, brach an den letzten beiden Samstagen das Chaos aus – besonders am Ostersamstag. Ab 11 Uhr sei es zu Verspätungen gekommen, hätten sich bis zum Nachmittag riesige Staus in der Stadt gebildet, etwa in der Hohenecker Straße am Gusswerk, in der Pariser Straße stadteinwärts habe sich die Autoschlange bis zum Kaufland an der Goethestraße gezogen. Das Nadelöhr in der Stadtmitte ist schnell ausgemacht: Das sei eindeutig die Königstraße zwischen Marienkirche und Humboldtstraße, erklärt Flesch. Aber auch in der Gegenrichtung über Max- und Pariser Straße, wo es bislang eigentlich recht unproblematisch gewesen sei, hätten sich lange Staus gebildet – mit der Konsequenz, dass die Busse mit enormen Verspätungen unterwegs waren, nicht mehr nach Fahrplan fahren konnten. Von den immensen Verspätungen seien alle Busse auf den Linien betroffen, die durch die Königstraße in die Stadtmitte fahren. Flesch nennt zwei Beispiele für die prekäre Situation. Ein Bus habe am Ostersamstag in der Königstraße nur wenige Meter vor der Ampel an der Humboldtstraße gestanden, trotzdem drei Ampelschaltungen benötigt, um über die Kreuzung zu kommen, weil sich der Verkehr aus der Fackelwoogstraße zurückstaute, über die es ins frühere Hertie-Parkhaus geht. Gestern sei ein Bus an der Marienkirche noch pünktlich gewesen, habe sich bis zum Schillerplatz dann aber zehn Minuten Verspätung eingefangen. Die Stadtwerke wurden der Situation am Samstag nicht mehr Herr, konnten auch keine Ersatzbusse einsetzen, um wartende Fahrgäste einzusammeln. „Was nützt es, wenn ich weitere Busse in die Staus schicke“?, argumentiert Flesch. Die Situation sei sehr ärgerlich für Fahrgäste, bringe aber auch bei den Stadtwerken alles durcheinander. Ablösungen der Fahrer warteten und die Busse kämen nicht, das Einhalten der Ruhezeiten komme durcheinander. Auch gestern gab es wieder Probleme. Bis zu einer Viertelstunde Verspätung auf einigen Linien, stellte Flesch fest. Manchmal lasse sich das auffangen, weil beispielsweise die Linie 103 in Dansenberg eine Viertelstunde Ausgleichszeit habe, oft sei die Verspätung aber nicht mehr aufzuholen. Wenn der Andrang der Einkaufskunden in der Innenstadt so anhält, werde es auch künftig vor allem samstags zu chaotischen Verhältnissen kommen, sagt Flesch. Deshalb müsse versucht werden, die Ampelschaltungen in der Königstraße ab Marienkirche zu optimieren, wobei sich die Frage stelle, ob die Ampel an der Moltkestraße wirklich notwendig ist. „Wenn die Stadt es schafft, die Ampeln so zu schalten, dass nur zwei Fahrzeuge mehr pro Grünphase drüber kommen, ist schon etwas gewonnen“, erklärt Flesch. „Es ist völlig klar, dass noch einiges nachjustiert werden muss“, betont Baudezernent Peter Kiefer. Der Verkehr werde ständig überwacht und die Stadt habe einige Maßnahmen ins Auge gefasst. Dazu zählten Ampelschaltungen, aber auch Markierungen. Beispielsweise sollten in der Königstraße Vorhinweistafeln aufgestellt werden, damit sich Autofahrer rechtzeitig einordnen und es an der Kreuzung Humboldtstraße nicht zu plötzlichen Fahrbahnwechseln komme. Ein Problem sei die Richard-Wagner-Straße unten an der Mall, wo noch gebaut werde. Man müsse abwarten, bis die Bauarbeiten beendet sind. „Dann wissen wir, was Sache ist und können nachjustieren“, erläutert Kiefer. (dür) .

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