Kaiserslautern Hoffnungsträger geht, Eckpfeiler kommen und siegen

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Mit einer Bilanz von neun Siegen bei fünf Niederlagen überwintert der 1. FC Kaiserslautern in der Ersten Basketball-Regionalliga Südwest auf dem fünften Tabellenplatz. Die Mannschaft von Trainer Jan Christmann hat den schwachen Saisonstart mit nur einem Sieg aus den ersten vier Spielen abgehakt und präsentiert sich seither in einer starken Verfassung.

Ihrem selbstgesteckten Ziel, mehr Spiele als im Aufstiegsjahr zu gewinnen, sind die Roten Teufel dank einer beeindruckenden Serie von sechs Siegen in Folge gegen Ende des vergangenen Jahres ein großes Stück nähergekommen. Dabei sah es nach dem verkorksten Saisonstart schon ganz danach aus, als sei den Westpfälzern eine Saison im Kampf um den Klassenerhalt beschieden. Das Konzept, mit dem US-Amerikaner Jon LaBad wieder auf einen klassischen Center zu setzen, der seine Stärken in unmittelbarer Korbnähe hat, scheiterte auf ganzer Linie, da der Neuzugang vom TV Nieder-Olm die in ihn gesetzten Erwartungen zu keinem Zeitpunkt erfüllen konnte. Die Suspendierung von LaBad vor dem richtungsweisenden Spiel gegen Limburg, die nicht nur sportliche Gründe hatte, verfehlte die erhoffte Wirkung nicht. Ohne den vermeintlichen Hoffnungsträger wirkten die Roten Teufel wie von einer Zentnerlast befreit und ballerten sich beim nie gefährdeten 110:71-Erfolg den Frust von der Seele. „Es wäre unfair, den schlechten Saisonstart nur Jon LaBad in die Schuhe zu schieben. Aber wir sind nach der Analyse der ersten Spiele zu dem Schluss gekommen, dass wir wieder auf das bewährte System der vergangenen Jahre setzen wollen, da wir durch den stärkeren Fokus auf das Innenspiel mit Jon zu sehr an Korbgefahr von außen eingebüßt haben. Jon fühlte sich in unser Angriffsspiel nicht gut genug integriert und war daher mit seiner Rolle ebenfalls unzufrieden“, erläutert Lauterns Trainer, warum es nach nur fünf Spieltagen zur Trennung kam. Mit Ex-Profi Mirko Damjanovic und Cedric Thomas durfte Christmann dafür zwei Rückkehrer begrüßen, die in der jüngsten Vergangenheit wichtige Eckpfeiler waren. Nachdem die Partie gegen das Überraschungsteam aus Mainz mit 69:94 in den Sand gesetzt worden war, gab der FCK die Trennung von Ronny Weihmann bekannt, der kurz darauf beim ProB-Zweitligisten Saarlouis Royals anheuerte. Der 98:58-Erfolg gegen Schlusslicht Trier war der Auftakt einer beeindruckenden Serie, mit deren Hilfe sich der FCK von den Abstiegsrängen auf einen Platz im oberen Tabellendrittel katapultierte. Gegen Trier, die SG Kirchheim/Heidelberg (93:76), den SV Tübingen (90:61), den USC Heidelberg II (82:66), die Crailsheim Merlins II (104:74) und den KIT SC Karlsruhe (92:81) hielt sich der ehemalige Zweitbundesligist insgesamt sechsmal in Folge schadlos und avancierte im Südwesten zum Team der Stunde. Einer der Erfolgsgaranten war Waldemar Nap, der mit seinen guten Leistungen inzwischen das Interesse höherklassiger Vereine geweckt hat. „Seit dem Spiel gegen Karlsruhe, als Waldemar 28 Punkte erzielt hat, häufen sich die Anfragen“, berichtet Lauterns Trainer. „Mein Ziel ist ganz klar, es eines Tages in die Erste Bundesliga zu schaffen, dafür trainiere ich jeden Tag. Aber ich fühle mich beim FCK sehr wohl und werde die Saison auf jeden Fall hier zu Ende spielen“, versichert der Topscorer, der die vereinsinterne Korbjägerliste mit rund 16 Punkten im Schnitt anführt. „Waldemar verfügt über eine bundesligareife Athletik“, sagt Christmann, der vor allem beim Rebound und der Treffsicherheit von außen noch Steigerungspotenzial bei dem 22-jährigen 2,00-Meter-Mann ausgemacht hat. Dass die Siegesserie gegen Koblenz riss, konnten weder Nap, noch der formstarke Thomas verhindern. Die 24 Punkte des US-Amerikaners waren nicht genug, um die knappe 86:92-Niederlage abzuwenden. „Wir haben kämpferisch alles gegeben. Leider haben wir die wichtigen Würfe am Schluss nicht getroffen, aber wir waren mit einem Spitzenteam auf Augenhöhe“, betont Lauterns Trainer, dessen Team sich dank des Last-Minute-Treffers von Waldemar Nap mit einem 81:79-Erfolg gegen den KIT SC Karlsruhe in die Winterpause verabschiedete. „Wir können sehr stolz auf uns sein“, findet Christmann, was angesichts von nur zwei Punkten Rückstand auf den Tabellenzweiten Schwenningen absolut zutreffend ist. Am Samstag (20 Uhr) kommt es in der Deutenberghalle zum direkten Vergleich der beiden Mannschaften.

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