Kaiserslautern Gemeinsam Stärken suchen und finden

Vertrauen gefragt: Beim Kinderkirchentag helfen sich die Freundinnnen Alea (mit verbundenen Augen) und Kaithlyn gegenseitig. Mar
Vertrauen gefragt: Beim Kinderkirchentag helfen sich die Freundinnnen Alea (mit verbundenen Augen) und Kaithlyn gegenseitig. Marie Dahnert vom BDKJ unterstützt.

„Helden wie du und ich – auch du bist ein Superheld“, unter diesem Motto stand der diesjährige Kinderkirchentag, den etwa 70 Kinder der zweiten bis fünften Klassen am vergangenen Samstag gemeinsam feierten. In drei Workshops erfuhren sie, dass keine besonderen Superkräfte nötig sind, um anderen helfen zu können.

Samstagnachmittag: Vor dem Edith-Stein-Haus steht ein Krankenwagen mit blinkenden Lichtern. Doch die Malteser sind nicht zu einem Notfall unterwegs. Sie gestalten gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz einen Erste-Hilfe-Kurs für Kinder. Dieser ist einer von drei Stationen, die der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) anlässlich des 20. Kinderkirchentages organisiert hat. Mit von der Partie ist Sammy, das Ersthelferkrokodil aus Plüsch. Lukas Müller und Silja Dossinger, Ehrenamtliche in der Jugendarbeit der Malteser, verteilen im Edith-Stein-Haus eine Broschüre mit Geschichten, wie Sammy seinen verletzten Freunden hilft. Als etwa ein Spielgefährte Sand ins Auge bekommt, verbindet das Krokodil ihm beide Augen und tröstet ihn, da er nichts mehr sieht. „Trösten ist ganz wichtig. Da sein und immer trösten“, betont Dossinger, als die Kinder selbst üben, wie man eine Augenbinde anlegt. Müller ist begeistert vom Interesse der Kinder. „Sie sind sehr motiviert und stellen viele Fragen“, freut er sich. Im zweiten Workshop, der im Gebäude der Katholischen Jugendzentrale stattfindet, wird es abenteuerlich. Gemeinsam müssen die Teilnehmer verschiedene Aufgaben lösen, um an einen Koffer mit einer geheimen Botschaft zu kommen. Dummerweise wurde das Gepäckstück einer alten Dame, dargestellt von BDKJ-Vorstandsmitglied Anna Zoller, gestohlen. Drei Räume müssen die Kinder durchqueren, um ans Ziel zu kommen. Zuerst heißt es, von Matte zu Matte eine Strecke abzulaufen, ohne den Boden zu berühren. Am Ende stehen alle vor der Ausgangstür, doch die klemmt. Marie Dahnert, ebenfalls im Vorstand des BDKJ tätig, hat die Idee. „Wenn wir alle gleichzeitig hochhüpfen, könnte es klappen“, rät sie. Die Tür öffnet sich. Jetzt müssen die Teilnehmer in Zweiergruppen einen Hindernisparcours überwinden. Das Schwierige: jeweils ein Kind trägt eine Augenbinde und ist auf die Hilfe der Anderen angewiesen. Die neunjährigen Alea und Kaithlyn sind beste Freundinnen seit dem Kindergarten, dennoch ist diese Aufgabe eine Herausforderung für sie. „Ich hab mich nicht ganz so sicher gefühlt“, gesteht Alea „blind zu laufen ist anders, schwerer“. An der nächsten Tür angekommen, werden jeweils zwei Kinder am Bein zusammengebunden. Kilian und Mathis haben es schnell raus: „Du sagst links, wenn du mit dem linken Bein losgehst und das ist dann mein rechts!“ schlägt Kilian vor. Im nächsten Raum steht der Koffer, doch die Hinweise darin sind Puzzleteilchen, die erst später, im Wortgottesdienst zusammengesetzt werden können. An der dritten Station erhalten die Kinder einen Spiegel und Malsachen. Kurz danach fliegen die Buntstifte nur so übers Papier. Sie alle malen sich als Superhelden.

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