Kaiserslautern Fritzinger im alten Werkswagen

Ein satter Motorensound erfüllte gestern Nachmittag den Stiftsplatz. Bezinduft lag in der Luft, als sich die 21 Rallyefahrzeuge zum Start formierten. In dem illustren Starterfeld befanden sich historische Wagen, die das Herz der Automobilsport-freunde höher schlagen ließen.

So fuhr ein Bentley Opentourer um Punkt 17.31 Uhr als Erster über die Startlinie. Ein dunkelrotes Geschoss, das im Jahr 1946 gebaut wurde und die Blicke der Zuschauer auf sich zog. Der historische „Engländer“ mit den sechs Zylindern war in seiner langen Laufzeit schon auf vielen Rallyestrecken erfolgreich auf Tour. Der Start erfolgte im Minutentakt. Mit von der Partie war auch die Kaiserslauterer Rallyelegende Klaus Fritzinger, der am Steuer eines Toyota Celica TA 22 saß und sich als 18. auf die Fahrt in Richtung Waldleiningen machte. Kurz vor dem Start hatte Fritzinger stolz berichtet, dass er den Toyota-Werkswagen steuere, mit dem er in den 70er Jahren unterwegs gewesen war. Vor sechs Monaten habe er den Wagen in Belgien gefunden und gekauft und noch in dieser Woche an ihm „geschraubt“, um ihn für die Rallye Trifels Historic startklar zu machen. „Für mich ist es eine Testfahrt“, sagte Klaus Fritzinger, der seinen 14 Jahre alten Enkel Leonard Joseph Fritzinger als Beifahrer an seiner Seite hatte. Die Rallyestrecke kenne er ganz genau, sagte der Enkel, der seinem Großvater später einmal in Sachen Rallyesport nacheifern will. Im Starterfeld war die Marke Porsche stark vertreten, darunter ein gelber Carrera mit schwarzen Streifen. Auch ein kleiner blauer „MG Midget“ (Baujahr 1974) gehört dazu und ein Opel GT mit 120 PS unter der Haube. Der absolute Hingucker unter den Rallyefahrzeugen war aber ein gelber Jaguar E-Type (Baujahr 1969). Vor dem Start stand ein junges Mädchen staunend vor diesem „Traumauto“ und sagte zu seiner Mutter: „Ist der schön.“ Neben der englischen Raubkatze parkte ein anderes Kultauto: ein roter Chevrolet Corvette Sting Ray, der als 17. die erste Etappe anging, auf der die Rallyeteilnehmer vier Wertungsprüfungen absolvieren und dabei ihr fahrerischen Geschick zeigen mussten. Die Prüfung auf dem WM-Parkplatz Schweinsdell (Abfahrt A6) war dabei der Höhepunkt für die Zuschauer, die die Fahrzeuge da in voller Fahrt auf dem Rundkurs bestaunen konnten. Der erste Tag der Rallye ging an der Pfalzgalerie zu Ende, wo nach Zeitplan das erste Auto gegen 18.45 Uhr eintreffen sollte. Insgesamt werden die Teilnehmer der Rallye Trifels Historic, die von der Sportfahrer Union Kaiserslautern und der Stadt Kaiserslautern veranstaltet wird, auf vier Etappen rund 250 Kilometer zurücklegen und sich dabei in zehn Wertungsprüfungen bewähren müssen. Eine besondere Attraktion ist dann die vierte und letzte Etappe mit dem Citysprint, die heute voraussichtlich um 16.52 Uhr vor der Pfalzgalerie gestartet wird und mit der die Rallye Trifels Historic ihren rasanten Abschluss findet. (pkn)

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