Kaiserslautern Ein Wurf ins Glück

Danke an die Fans, die für Gänsehautstimmung sorgten und ihren TuS nach vorn peitschten.
Danke an die Fans, die für Gänsehautstimmung sorgten und ihren TuS nach vorn peitschten.

«Kaiserslautern.» Der TuS Dansenberg hat am Samstag einen Riesenschritt in Richtung Klassenerhalt gemacht. Durch den 29:28 (15:15)-Erfolg im Heimspiel gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen und die zeitgleiche Niederlage von Verfolger TV Neuhausen hat die Mannschaft von Trainer Marco Sliwa jetzt drei Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone.

Besser hätte der Spieltag aus Sicht des Aufsteigers nicht laufen können. Erst machte die Mannschaft von Trainer Marco Sliwa dank einer Energieleistung in den letzten sechs Minuten einen Drei-Tore-Rückstand wett, dann sickerte durch, dass Dansenbergs unterer Tabellennachbar, der zuletzt zweimal in Folge siegreiche TV Neuhausen, im Parallelspiel gegen den TSB Heilbronn-Horkheim mit 26:35 unter die Räder gekommen war. Somit brauchen die Lauterer nur noch einen Punkt, um den Klassenerhalt perfekt zu machen. Wer gesehen hat, mit welcher Leidenschaft die Mannschaft um den vorbildlich ackernden Kapitän Christopher Seitz am Samstag (mal wieder) zu Werke ging, darf davon ausgehen, dass der TuS auch am Ende der Saison über dem Strich stehen wird. Erreicht haben die Schwarz-Weißen trotz der nun komfortablen Ausgangslage allerdings noch nichts. Wie nahe Sieg und Niederlage in der Dritten Bundesliga Süd beieinanderliegen, wurde am Samstag einmal mehr deutlich. Lauterns Topspieler Loic Laurent, der eine krankheitsbedingt vermaledeite Trainingswoche nicht verhehlen konnte, fand, bis auf wenige Geistesblitze, vor dem Seitenwechsel nicht statt. Dem Franzosen, der dank seiner Treffsicherheit in den vergangenen Wochen so etwas wie die personifizierte Überlebensversicherung der Schwarz-Weißen im Kampf gegen den Abstieg war, glückte so gut wie nichts. Nach einem vergebenen Strafwurf und einem Harakiri-Pass mit anschließender Zeitstrafe plus Siebenmeter (19:21/45.), schien dem Mittelmann die Rolle des tragischen Helden sicher zu sein. Dass es die Schiedsrichter nach seiner rüden Attacke Marke Frustfoul bei einer Zeitstrafe beließen, anstatt die Rote Karte zu zücken, sollte sich aus Sicht der Gäste noch bitter rächen. Woher Laurent neun Sekunden vor Schluss das Selbstvertrauen nahm, beim Stand von 28:28 den vielleicht wichtigsten Wurf der Saison zu nehmen, wusste wohl nur er selbst. Laurent nahm Maß – und traf. Es war sein einziges Tor in Durchgang zwei, die Halle bebte! Wie schon so oft in dieser Saison hielt das fantastische Publikum auch diesmal wieder eine große Aktie am Sieg. Als das Spiel sechs Minuten vor dem Ende bereits verloren schien (23:26/54.), liefen die Fans der 04-er zur Höchstform auf. Als Seitz den bärenstarken Gäste-Torwart Daniel Unser per Heber überwand und so das wichtige Anschlusstor (26:27/57.) erzielte, erreichte der Lautstärkepegel seinen vorläufigen Höhepunkt. Mit zwei tollen Reflexen hielt der für den glücklosen Tim Hottgenroth in die Partie gekommene Henning Huber seine Farben im Gegenzug im Spiel und ebnete so Augusto Aranda den Weg zum Ausgleich. „Werdet zur Legende, kämpfen bis zum Ende. Für die Dritte Liga, TuS 04“, schallte es in der finalen Auszeit von den Rängen. Das war Gänsehaut pur! Huber, der eigentlich das Tor der zweiten Mannschaft hütet und nur aufgrund der Steißbeinverletzung von Stammtorwart Markus Seitz in den Kader gerutscht war, beeindruckte in der hitzigen Schlussphase mit seiner Bärenruhe und machte seinem Spitznamen „Balu“ alle Ehre. Der 1,96-Meter-Mann betrieb Werbung in eigener Sache und war der heimliche Matchwinner. Bei der letzten Aktion des Spiels musste der 17-Jährige nicht mehr eingreifen. Der finale Wurf aus dem Halbfeld zischte am langen Eck vorbei. Der Jubel kannte keine Grenzen mehr. Am besten trafen die Dansenberger Eigengewächse Alexander Schulze (6) und Luca Munzinger (5), die ein sehr gutes Spiel machten. So spielten sie TuS Dansenberg: Hottgenroth/Huber/Röll (Tor), Schulze (6), Munzinger (5), Claussen (4), Aranda, C. Seitz, Megalooikonomou, Laurent (je 3), Eisel (2), Jung, Klee (n.e), von Lauppert (n.e.) Spielfilm: 2:2 (4.), 8:7 (14.), 10:13 (23.), 15:15 (Halbzeit), 19:20 (42.), 20:23 (48.), 23:26 (54.), 25:26 (56.), 29:28 (Ende) Siebenmeter: 1/0:5/3 - Zeitstrafen: 5:5 - Beste Spieler: Huber, Schulze, Munzinger - Hideg, Jansen - Zuschauer: 475 - Schiedsrichter: Czommer/Marin.

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