Kaiserslautern Drei Gänge als Ansporn

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Der deutsche Hotel- und Gaststättenverband Dehoga Rheinland-Pfalz hielt am Dienstag Einzug auf dem Betzenberg. In der FCK-Gastronomie fanden die Regional-Jugendmeisterschaften der Pfalz in den gastgewerblichen Berufen statt. Sechs junge Köche und zwölf Hotelfachleute am Ende ihres dritten Lehrjahres wollten zeigen, was sie drauf haben. Der Höhepunkt des Wettbewerbs: Am Abend wurde ein dreigängiges Menü serviert.

Weiße Bluse, gestreifte Weste, schwarze Hose, die langen Haare am Kopf zurückgesteckt − so, wie man es von gehobener Gastronomie erwartet, sehen die jungen Azubis aus, als sie am Abend ihre Gäste erwarten. Auch die Köche können sich mit ihren hohen Mützen und adretten weißen Jacken sehen lassen – allerdings läuft in der Küche alles noch auf Hochbetrieb. Eine einstündige Prüfung mit theoretischen Fachfragen haben die angehenden Fachkräfte schon hinter sich. Ihr praktisches Können stellen die Köche unter Beweis, indem sie anhand eines vorgegebenen Warenkorbes ein dreigängiges Menü planen und zubereiten. Die Hotelfachleute bearbeiten währenddessen komplexe Marketingaufgaben, wie beispielsweise die Planung und Kalkulation eines Wochenend-Arrangements bezogen auf eine bestimmte Zielgruppe und Saison. Auch die Tischdekoration, das Zubereiten einfacher Speisen − in diesem Fall eines Krabbenomeletts − und das fachgerechte Öffnen einer Weinflasche mit einem Naturkork wird dem strengen Blick der Prüfer unterzogen. Die 18 Teilnehmer kommen aus den Einzugsgebieten der berufsbildenden Schulen in Kaiserslautern, Ludwigshafen, der Südlichen Weinstraße-Edenkoben und aus Pirmasens. Bereits im November haben sie sich in einem Bewerbungsverfahren zu dieser Regionalausscheidung qualifiziert. Die drei Besten eines jeden Bereichs werden dann an der Landesmeisterschaft teilnehmen. Das Aufgabenniveau liege etwas über dem der Abschlussprüfung, sagt Michael Helling, Hotelfachmann und Fachgruppenleiter Jugend und Ausbildung des Dehoga. „Der Wettbewerb ist ein guter Ansporn für die Teilnehmer, sich untereinander zu messen und eigene Defizite kennenzulernen.“ Für die kommende Abschlussprüfung sei das eine gute Vorbereitung. Der Verband will seine Nachwuchskräfte optimal fördern. 70.000 junge Menschen werden derzeit in 230.000 Betrieben der Hotellerie und Gastronomie in ganz Deutschland ausgebildet. „Unser Ziel ist es, mehr Wertschätzung in der Gesellschaft für gut ausgebildete Fachkräfte zu erreichen. Eine gute duale Ausbildung bietet eine hohe Lebensqualität“, sagt Helling. Gerade auch die Funktion der Gastgeberrolle werde im Wettbewerb sehr stark bewertet. „In dieser Rolle sind unsere Leute Botschafter ihrer Region“, betont er. Marion Menzel, Hotelmeisterin und Michael Hellings Stellvertreterin am Dienstag, sagt: „Der Beruf macht einen Riesenspaß. Wenn die jungen Leute ihre Ausbildung abschließen, haben sie ein enormes Fachwissen. Das sind ganz tolle Menschen, die gelernt haben, in einem Team zu arbeiten.“ Eine von ihnen ist die angehende Hotelfachfrau Isha Becker vom „Barbarossahof“ in Kaiserslautern. Aufgeregt sei sie schon, sagt die zierliche, dunkelhäutige Frau an diesem Abend. Nach ihrem Abschluss werde sie noch bei ihrem Ausbildungsbetrieb bleiben, für die fernere Zukunft träumt sie von einer Stelle als Abteilungsleiterin in Dubai. Auf dem Siegertreppchen konnte die BASF einen durchschlagenden Erfolg feiern – fünf von sechs Plätzen errangen die Azubis von René Bohn und vom Gesellschaftshaus.

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