Kaiserslautern Die Talfahrt geht weiter

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Die Basketballer des 1. FC Kaiserslautern haben ihren Abwärtstrend am Sonntag fortgesetzt. Im Keller-Duell der Ersten Regionalliga Südwest zogen die Roten Teufel gegen den USC Heidelberg II mit 57:58 (34:37) den Kürzeren und sind nun Tabellenletzter.

Yannick Schulze vergab kurz vor Schluss den möglichen Siegtreffer, sein Wurf landete am Ring. „Das passt zum bisherigen Verlauf der Hinrunde“, kommentierte Lauterns Sportlicher Leiter Jan Christmann die achte Pleite in Folge. Dafür, dass die Roten Teufel mit zwei Siegen aus den ersten drei Spielen gut aus den Startlöchern gekommen sind, können sie sich nichts mehr kaufen. Auch, dass vier der jüngsten acht Niederlagen mit maximal drei Punkten Differenz ausfielen, interessiert am Ende des Tages keinen mehr. Mit Pech alleine ist die Talfahrt nicht mehr zu erklären. Dass dem FCK ein Spieler fehlt, der in der entscheidenden Phase den Unterschied machen kann ist kein Geheimnis. Dass solche Spieler in der Regel Geld kosten, auch nicht. Geld, das der klamme Hauptverein nicht hat. Was für ein Glücksfall Cedric Thomas für die Roten Teufel war, wird jetzt immer deutlicher. Der US-Amerikaner, dessen Frau als Militärangehörige der US-Streitkräfte in der Westpfalz stationiert war, trug dank seiner individuellen Klasse maßgeblich dazu bei, dass der 1. FC Kaiserslautern in die vierthöchste Spielklasse aufstieg und dort zweimal in Folge souverän die Klasse hielt. Der treffsichere Guard, der auch ein guter Rebounder, Pass- und Ideengeber war, fehlt an allen Ecken und Enden. Kein anderes Team erzielt so wenige Punkte pro Spiel wie der FCK, der es im Schnitt auf 69 Zähler bringt. Der Ausfall eines Spielers wie Genc Sefaja ist in der aktuellen Verfassung kaum zu kompensieren. Gegen Heidelberg traf außer Luyeye (10 Punkte) kein einziger Spieler zweistellig. Die Dreierquote (4/27) war katastrophal, und auch an der Freiwurflinie (15/24) ließen die Lauterer wieder mal viele Punkte liegen. Mit sieben Punkten und fünf Rebounds in nur 11:17 Minuten Einsatzzeit war Eigengewächs Fabian Leis neben Thomas Erb (zehn Rebounds) und Topscorer Luyeye einer der wenigen Lichtblicke am Sonntag. „Unser kämpferischer Einsatz wurde nicht belohnt, wir haben zu viele Korbleger vergeben“, legte Christmann den Finger in die Wunde. Die Lauterer hatten zunächst mehr vom Spiel und lagen zur Mitte des ersten Viertels mit 29:23 (15.) in Front. Beflügelt von Constantin Schmitt (22 Punkte) und Morris Hintz (16), die gemeinsam mehr als die Hälfte aller USC-Punkte erzielten, drehten die Gäste das Spiel und warfen bis zur 25. Minute einen Elf-Punkte-Vorsprung heraus. Die Lauterer hielten bis zum Schluss dagegen und wurden für ihre kämpferische Einstellung zwei Minuten vor Schluss mit dem Ausgleichstreffer zum 57:57 durch Waldemar Nap belohnt, nachdem Yannick Schulze und Erb ihr Team wieder in Schlagdistanz gebracht hatten. Als Hintz in der Schlussphase nur einen von zwei Freiwürfen verwandelte, Erb sich den Rebound schnappte und Schulze mit ablaufender Schussuhr im Nacken noch mal zum Abschluss kam, stockte den Fans der Rot-Weißen in der Kaiserslauterer Barbarossahalle der Atem. Der Wurf landete jedoch am Ring und besiegelte somit das Schicksal der Gastgeber. „Mainz stand vor zwei Jahren mit nur einem Sieg nach der Hinrunde da und hat den Klassenerhalt noch geschafft. Aus den ersten vier Spielen im neuen Jahr müssen wir was holen“, sieht Christmann noch Licht am Ende des Tunnels. Das Licht könnte aber auch von einem entgegenkommenden Zug kommen, denn mit den Partien gegen die beiden Hochkaräter Schwenningen und Koblenz stehen den Lauterern bis zum Jahreswechsel noch zwei Herkulesaufgaben bevor. So spielten sie 1. FC Kaiserslautern: Luyeye (10), Nap (6), Hosszu (9), Croom (5), McNeil (8), Erb (6), Schulze (6), Leis (7), Herzog, Wallney Spielfilm: 11:7 (5.), 20:19 (10.), 29:23 (15.), 29:34 (18.), 34:37 (20.), 36:47 (25.), 41:51 (28.), 47:53 (35.), 57:57 (39.), 57:58 (40.) – Beste Spieler: Erb - Schmitt, Hintz – Zuschauer: 200 – Schiedsrichter: Neumann/Möhn. |kkm

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