Kaiserslautern Die Rechnung ohne Wilqueneiz gemacht

Mit einem Paukenschlag haben sich die Kaiserslautern Bears am Sonntag in Saarlouis im Kampf um die Meisterschaft in der dritthöchsten Spielklasse zurückgemeldet. Mit 13:3 und 11:10 wiesen die Westpfälzer den bis dahin ungeschlagenen Spitzenreiter Dudelange Red Sappers in die Schranken und brachten ihm die ersten beiden Saisonniederlagen bei.

Das Bundesligastadion der Saarlouis Hornets bot beiden Mannschaften perfekte Rahmenbedingungen für das Gipfeltreffen. Den Lauterer Bären war von Beginn an anzumerken, dass sie fest dazu entschlossen waren, sich für die 3:14-Niederlage vom Saisonauftakt zu rehabilitieren. Beim Comeback von Chris Holley, der seit knapp drei Jahren erstmals wieder auf dem Feld stand, gingen die Lauterer nach einem weiten Schlag von Ranz Bodison im ersten Abschnitt mit 1:0 in Front. Bodison machte auch auf dem Wurfhügel eine überragende Figur. Der US-Amerikaner ließ bis zu seiner durch die Ausländerregelung bedingten Auswechslung am Ende des dritten Innings nur einen Treffer zu und schickte insgesamt sechs Schlagleute mit einem Strikeout zurück auf die Bank. In Mike Göring hatte der Allrounder einen kongenialen Partner an der Seite. Der Routinier führte sich mit zwei Strikeouts im vierten Abschnitt gleich hervorragend ein und hielt die gefürchtete Offensivabteilung des Topfavoriten auch im weiteren Spielverlauf in Schach. Der Knoten am Schlag platzte aus Sicht der Lauterer im dritten Inning, in dem sie insgesamt vier Runs erzielten und auf 5:1 davonzogen. Die Vorentscheidung fiel, als Ortiz Wilqueneiz das Spielgerät zum 7:1 über den Zaun jagte. Es sollte nicht der letzte Homerun des Mannes aus der Dominikanischen Republik an diesem Tag gewesen sein. Die konsternierten Platzherren fanden kaum ein Mittel gegen die harten und präzisen Würfe Görings und brachten bis zum Ende der Partie nur noch zwei Punkte zustande. Richtig bitter wurde es für die Luxemburger im letzten Abschnitt, in dem die Lauterer weitere fünf Punkte erzielten und das einseitige Spiel mit zehn Punkten Vorsprung (13:3) klar für sich entschieden. Wer nun damit gerechnet hatte, dass die Mannschaft von Spielertrainer Joshua Berg auch in der zweiten Partie leichtes Spiel haben würde, sah sich getäuscht. Die Lauterer gingen zwar durch einen Homerun von Wilqueneiz mit 1:0 in Front, sahen sich nun jedoch mit einem wesentlich fokussierter agierenden Kontrahenten konfrontiert. Der Feldverteidigung von Dudelange unterlief während der gesamten Partie nur ein einziger Fehler, und Werfer Juan Godoy ließ nur wenig zu. Die Platzherren zogen bis zum Ende des dritten Innings auf 7:1 davon und schienen alles fest im Griff zu haben. Eine Siegteilung hätte den mit zahlreichen Südamerikanern angetretenen Luxemburgern gereicht, um einen vorentscheidenden Schritt Richtung Titelverteidigung zu machen. Bis zum letzten Abschnitt sah auch alles ganz danach aus, als würden die Red Sappers den neunten Sieg im zehnten Spiel einfahren. Die Roten hatten ihre Rechnung jedoch ohne Wilqueneiz gemacht, der dank seiner individuellen Klasse den Spielverlauf im letzten Abschnitt auf den Kopf stellte. Bei voll besetzten Bases drosch der Powerhitter den Ball über den Zaun und brachte auf einen Schlag vier Punkte ins Ziel. Sein Grandslam (Homerun bei voll besetzten Bases) zum 11:10-Endstand machte den Unterschied. Es war der insgesamt vierte Homerun an diesem Tag für „Papi“, der aus dem starken Kollektiv hervorstach. Die Lauterer stehen nun gemeinsam mit Dudelange an der Tabellenspitze und haben dank des gewonnenen direkten Vergleichs sogar knapp die Nase vorn.

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