Kaiserslautern Der Coup mit dem Torschützenkönig

Nach drei Niederlagen in Folge hat sich der TuS Dansenberg am Samstag mit einem knappen 30:29 (16:17)-Erfolg gegen die SF Budenheim im Kampf um einen Platz im oberen Tabellendrittel zurückgemeldet. Das für Oberligaverhältnisse hochklassige Spiel hätte mehr Zuschauer verdient gehabt.

„Mit der Art und Weise, wie wir uns heute präsentiert haben, war ich sehr zufrieden. Es war ein richtig gutes Handballspiel von beiden Mannschaften und Budenheim der erwartet schwere Gegner. Ich denke, dass wir den Sieg heute einen Tick mehr gewollt haben“, analysierte TuS-Coach Kai Christmann. Die Daheimgebliebenen verpassten nicht nur ein gutes Handballspiel, sondern auch des Debüt von Neuzugang Mirko Nikolic-Kajic. „Da ist uns ein echter Coup gelungen“, kommentierte Dansenbergs Teammanager Alexander Schmitt die Verpflichtung des vierfachen slowenischen Nationalspielers, der zuletzt bei Zweitligist TV Großwallstadt unter Vertrag stand. Der 1,97-Meter-Mann gilt als abwehrstark und extrem torgefährlich. „Mirko war in Slowenien und in Italien insgesamt dreimal Torschützenkönig. Er wird uns mit Sicherheit weiterhelfen“, sagte Schmitt im Vorfeld der Partie und sollte recht behalten. Kajic rechtfertigte seinen Platz in der Startaufstellung mit einer engagierten Leistung, setzte seine Mitspieler gut in Szene und erzielte insgesamt vier Treffer. Von der Anwesenheit des slowenischen Kraftpakets profitierte vor allem der siebenfache Torschütze Florian Lammering, der sein bislang bestes Saisonspiel machte. „Mirko hat vorher nur einmal mit der Mannschaft trainiert, wurde vom Team aber hervorragend aufgenommen. Er spricht gut Deutsch, hat sich auf Anhieb integriert und passt auch menschlich hervorragend in die Truppe. Mit seiner Präsenz hat er der Abwehr viel Sicherheit gegeben“, lobte Christmann den Rückraumspieler. Budenheim erwischte den besseren Start, weil Alexey Wetz am Pfosten scheiterte, Todor Ruskov weit über das Tor warf und Ivan Vukas in aussichtsreicher Position geblockt wurde. Zwei Gegenstöße später lag der TuS mit 0:2 im Hintertreffen und ging auch weiterhin recht fahrlässig mit seinen Chancen um: Lammering warf am langen Eck vorbei, und Olaf Neumann klatschte den Ball an die Latte. Es dauerte geschlagene sechs Minuten, ehe die Lauterer ihr erstes Feldtor erzielten. Von nun an nahm das Hase-und-Igel-Spiel seinen Lauf: Budenheim legte vor, Dansenberg zog nach. Richtig ins Rollen kam der TuS-Express Mitte der ersten Halbzeit, als Kajic und Co. im Minutentakt trafen und einen 5:7-Rückstand in eine 11:7-Führung drehten. Angetrieben vom bärenstarken Philipp Becker, der viel Betrieb machte, kämpften sich die Sportfreunde ins Spiel zurück und lagen zur Halbzeit wieder mit einem Tor in Front. „Budenheim ist von den Einzelspielern her ein absolutes Topteam. Deshalb war es extrem wichtig, dass wir uns kollektiv gewehrt haben“, stellte Christmann klar. Nach dem Seitenwechsel war es ausgerechnet der ehemalige Dansenberger Armin Henke, der den Westpfälzern mit seinen Toren aus spitzem Winkel das Leben schwer machte. Beide Mannschaften gingen ein hohes Tempo und schenkten sich nichts. Das von der hohen Einsatzfreude aller Beteiligten geprägte Spiel stand bis in die Schlussminuten auf des Messers Schneide, obwohl die Lauterer nach der Roten Karte gegen Becker (49.) und dem Treffer von Lammering zum 26:25 alle Trümpfe in der Hand hatten. Als Wetz sich beim Stand von 29:27 (58.) eine Zeitstrafe einhandelte und zudem einen Siebenmeter verursachte, drohte das Spiel noch einmal zu kippen. Mit seinem Unterzahltor zum 30:28 machte Olaf Neumann alles klar.

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