Kaiserslautern Das Ende einer „tollen Zeit“

Freude pur: Maja Metzger, die Torschützin des SC Siegelbach, feiert.
Freude pur: Maja Metzger, die Torschützin des SC Siegelbach, feiert.

Auch drei Tage nach dem Verbandspokalsieg gibt es für die Fußballerinnen des SC Siegelbach nicht vieles, das momentan größer ist als die Freude über den gewonnen Titel. Beim dritten Anlauf in Folge konnte die Mannschaft unter Cheftrainer Roland Druck das Endspiel des Frauen-Verbandspokals Südwest nun endlich für sich entscheiden und siegte mit 1:0 über den TuS Wörrstadt. Mit dem Pokalsieg krönte das noch junge Team eine überragende Saison 2016/17 und stellt mit dem Einzug in den Frauen-DFB-Pokal die Weichen für die kommende Runde.

Doch die pure Freude über den gewonnenen Pokal war an diesem Sonntagnachmittag nicht die einzige Emotion in Reihen der Siegelbacherinnen. Nach dem Schlusspfiff wussten alle, dass soeben die letzten 90 Minuten unter dem Trainer-Trio Druck, Locher, Tönjes zu Ende waren. „Das war schon ein sehr emotionaler Moment. Die drei waren in den vergangen zweieinhalb Jahren ideal für uns. Ihnen haben wir alles zu verdanken. Auch diesen Pokalsieg“, kommentiert Siegelbachs Abwehrchefin Katharina Mey nach der Partie. „Wir sind einfach nur dankbar für deren harte Arbeit und all die Geduld, die sie in den letzten Jahren in uns gesteckt haben. Es fand so viel Arbeit auch neben dem Platz statt, von der nie gesprochen wurde. Das war keine Selbstverständlichkeit“, fährt Laura Jung fort. Nun soll der Pokalsieg zum Abschluss das wohl größte Geschenk an die ab heute Ex-Trainer sein, doch davon will das Trainer-Trio nichts wissen. „Natürlich ist der Titel das i-Tüpfelchen, aber davon machen wir nichts abhängig. Ob Sieg oder Niederlage, die Spielerinnen wissen, wie dankbar auch wir sind“, betont Roland Druck. Neben dem Trainerteam mussten Siegelbachs Fußballerinnen an diesem letzten Spieltag auch zwei ihrer Kolleginnen verabschieden. Mit Katharina Rheinheimer und Nadine Stahl verlassen zwei erfahrene Spielerinnen das Team, beide beenden mit dem Pokalsieg ihre Fußballkarriere. Auch für die zwei fällt der Abschied alles andere als leicht, doch „irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem man die Fußballschuhe schweren Herzens an den Nagel hängen muss“, erzählt die 30-jährige „Rini“ Rheinheimer. Die beiden blicken nur positiv auf ihre Zeit im SCS-Dress zurück. Besonders der interne Zusammenhalt „ist in Siegelbach etwas ganz besonderes“, so Stahl. Nicht nur die Harmonie innerhalb der Mannschaft, sondern in der gesamten Siegelbacher Frauenabteilung. Dazu gehören auch die Spielerinnen der zweiten Mannschaft, die bei Ausfällen immer zur Stelle waren. So auch beim Pokalfinale am Sonntag in Grünstadt, als das gesamte Team als Unterstützung mitreiste. „Ohne unsere zweite Mannschaft hätten wir nicht mal die geringste Chance auf einen Pokalsieg gehabt. Die Spielerinnen waren da, um zu helfen, und haben ihren Job mehr als gut gemacht. Ihnen kann man nur Komplimente machen“, lobt Druck deren Einsatz. Für das Trainerteam war dieser selbstverständliche Zusammenhalt immer wichtig. Am Ende war es eine Priorität, die sich ausgezahlt hat. Obwohl es für die SCS-Fußballerinnen und ihre Trainer fußballerisch das letzte Mal in dieser Konstellation war, haben Trainer und Team noch einiges gemeinsam vor. Neben der Abschlussfahrt Mitte Juni will man ein letztes Mal auch neben dem Feld gemeinsam feiern. „Dann wird man sich noch einmal in den Arm nehmen und erst wirklich realisieren, dass eine tolle Zeit zu Ende ist“, fasst Druck zusammen.

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