Kaiserslautern Coca-Cola: Politiker wollen neuen Standort in der Region

Auf Unverständnis und großes Bedauern ist bei Politikern und Gewerkschaftern die Ankündigung von Coca-Cola gestoßen, den Vertriebsstandort in Kaiserslautern zu schließen.

Der Wegzug des Getränkeherstellers sei ein Verlust für die Stadt, erklärten sowohl Oberbürgermeister Klaus Weichel als auch CDU-Bundestagsabgeordneter Xaver Jung. Er sei davon ausgegangen, dass der Vertriebsstandort auf dem Einsiedlerhof nach der Auslagerung der Produktion im Jahr 2009 erhalten bleibe, sagte Weichel. Er werde sich dafür einsetzen, dass Coca-Cola seinen neuen Vertriebsstandort für das Saarland und die Westpfalz in der Region ansiedeln werde. Das sei wichtig, um den betroffenen Beschäftigten zu ermöglichen, weiterhin bei dem Getränkehersteller zu arbeiten, ohne unzumutbar weite Wege zu ihrem Arbeitsplatz in Kauf nehmen zu müssen. Der Oberbürgermeister kündigte Gespräche mit dem Betriebsrat und der Geschäftsleiterin der Coca-Cola Südwest, Katrin Mihalus-Dianovski, an. Bundestagsabgeordneter Jung kündigte an, gemeinsam mit dem CDU-Landtagsabgeordneten Marcus Klein für einen Vertriebsstandort von Coca- Cola in unmittelbarer Nähe zu Kaiserslautern zu werben. Da noch keine Entscheidung gefallen sei, bestehe die Chance, einen neuen Standort im Kreis Kaiserslautern oder Kusel zu finden. Bei einem Gespräch gestern in Berlin habe ihm die Personaldirektorin der Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG, Brigitte Faust, zugesichert, dass allen Mitarbeitern eine Stelle im Verkaufsgebiet Südwest angeboten werde. Er stehe auch mit dem Betriebsrat in Kontakt. „Ich nehme die Sorgen der Arbeitnehmer sehr ernst“, sagte Jung. Mit Unverständnis reagierte DGB-Regionsvorsitzender Michael Detjen auf die Ankündigung von Coca-Cola. Er forderte die Stadtspitze und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft auf, sich für den Erhalt des Vertriebsstandorts in Kaiserslautern stark zu machen. Der Landesvorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten, Uwe Hildebrandt, forderte eine „ortsnahe Alternative“ für die Mitarbeiter. (hwm)

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