Kaiserslautern Bittere Lehrstunde

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Der 1. FC Kaiserslautern hat am Sonntag in der Ersten Regionalliga Südwest die sechste Niederlage in Folge kassiert. Beim 55:90 (26:49) gegen den KIT SC Karlsruhe geriet die Mannschaft von Trainer Theo Tarver bereits im ersten Viertel auf die Verliererstraße (12:29/10.) und lief bis zum Schluss vergeblich einem Rückstand hinterher.

„In der ersten Halbzeit haben wir es zum ersten Mal in dieser Saison an der nötigen Intensität fehlen lassen“, kommentierte Lauterns Sportlicher Leiter Jan Christmann den schwachen Auftritt seiner Mannschaft, die sich von den körperlich überlegenen Gästen den Schneid abkaufen ließ und für den Tabellenvierten nicht mehr als ein Sparringspartner war. „Man hat den Frust gespürt, der sich nach den vielen knappen Niederlagen angestaut hat. Als Thomas Erb verletzt rausmusste, war keinerlei Struktur mehr erkennbar. Das war heute nicht regionalligatauglich“, versuchte Christmann gar nicht erst, den desolaten Auftritt schönzureden. Karlsruhe dominierte von Beginn an das Geschehen und fuhr einen nie gefährdeten Start-Ziel-Sieg ein. Die Roten Teufel begannen erst, sich gegen die Niederlage zu wehren, als es bereits zu spät war. Von Spielmacher Japhet McNeil war über weite Strecken nichts zu sehen. Der US-Amerikaner spielte uninspiriert, setzte von acht Würfen sechs daneben und war zu keinem Zeitpunkt in der Lage, die Mannschaft mitzureißen. Enttäuschend war auch der Auftritt von Waldemar Nap, der noch schlechter traf (1/10) und trotz seiner körperlichen Voraussetzungen als 2,01-Meter-Mann nur einen einzigen Rebound holte. Da zeigten selbst die jungen Nachwuchsspieler wie Marcel Wallney und Maximilian Herzog mehr Durchsetzungsvermögen unter dem Korb, die es gemeinsam auf sechs Punkte und fünf Rebounds brachten. Die Vorgabe von Headcoach Theo Tarver, die offensivstarken Karlsruher auf keinen Fall ins Rollen kommen zu lassen, wurde bereits in den ersten zehn Minuten ad absurdum geführt. Die Badener trafen aus allen Lagen und zogen bis zum Ende des ersten Viertels von 6:0 über 16:7 auf 29:12 davon. Schon jetzt konnte es aus Sicht der Lauterer nur noch darum gehen, die sich abzeichnende Niederlage in einem erträglichen Rahmen zu halten und das drohende Debakel irgendwie noch zu verhindern. Dass Topscorer Genc Sefaja und Yannick Schulze nicht zur Verfügung standen, durfte keine Ausrede für das kollektive Abtauchen vermeintlicher Leistungsträger sein. Bis auf den Ungarn Gergely Hosszu (15 Punkte) und Kevin Luyeye (10 Punkte/sechs Rebounds) erreichte bei den Roten Teufeln kein einziger Spieler Normalform. „In der zweiten Halbzeit war die Einstellung besser“, fand Christmann. Zumindest legte der FCK jetzt den erkennbaren Willen an den Tag, sich in eigener Halle nicht vorführen zu lassen. Da der Weg in die Zone zumeist versperrt war, versuchten die Lauterer ihr Glück von außen, was mit vier erfolgreichen Drei-Punkte-Würfen ansatzweise auch gelang. Das mit 30:53 verlorene Rebound-Duell sprach Bände. Mit acht gefangenen Abprallern zeigte Thomas Erb, was mit der richtigen Einstellung möglich gewesen wäre. Dass Karlsruhe im Gefühl des sicheren Sieges die Zügel phasenweise schleifen ließ, ersparte dem 1. FC Kaiserslautern eine noch höhere Pleite, wie der 15:2-Lauf der Badener zum Schluss nochmal deutlich machte. Nach der sechsten Pleite in Folge kann das Saisonziel der Lauterer nur noch Klassenerhalt heißen. So spielten sie 1. FC Kaiserslautern: Hosszu (15), Croom (12), Luyeye (10), McNeil (5), Herzog (4), Leis (3), Erb, Wallney, Nap (je 2), Littig, Hilz Spielfilm: 0:6 (2.), 7:16 (6.), 12:29 (10.), 21:41 (16.), 26:49 (20.), 44:69 (30.), 53:75 (35.), 55:90 (40.) – Beste Spieler: Hosszu, Luyeye - Cardoso, Drezga, Prasovic - Zuschauer: 190 – Schiedsrichter: Schumann/Oesterle.

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