Kaiserslautern Auch Kiefer tippt auf den Fuchs

Die Küken der schwarzen Schwäne im Volkspark seien aller Wahrscheinlichkeit nach von einem Fuchs gerissen worden. Das hat gestern Beigeordneter Peter Kiefer erklärt. Er hat zugleich prüfen lassen, ob Schwanen-Küken künftig besser geschützt werden können. Das sei fast unmöglich, sagt Kiefer.

Von den ursprünglich sieben Küken war eines bald verschwunden, über Ostern wurden sie weiter dezimiert, bis nur noch ein Küken übrig war, das am Dienstag verschwand (wir berichteten gestern). Der Vogelschützer Kurt Wilhelm geht davon aus, dass ein Fuchs die Küken geholt hat – weil die schwarzen Schwäne nicht mehr auf die große Insel im Weiher kämen und im Park die Nacht zubringen müssten. Sie kämen nicht mehr aufs Wasser, weil das weiße Schwanenweibchen auf der kleinen Insel im Teich brüte und das Männchen die schwarzen Schwäne vertreibe, hatte Wilhelm ausgeführt, nach dessen Ausführungen es nur einen Schutz der schwarzen Schwäne geben kann: Der Weiher im Volkspark müsste mit einem zwei Meter hohen Zaun umgeben werden, was allerdings Geld koste. Kiefer erklärte gestern, das Referat Grünflächen sei zu demselben Schluss wie der Vogelschützer gekommen. Die Schwäne kämen nicht mehr auf die Insel und die Küken seien mit äußerster Wahrscheinlichkeit von einem Fuchs geholt worden. Es sei bekannt, dass sich im Volkspark Füchse herumtreiben, sagte Kiefer, der eine Berechnung anstellen ließ, was ein Zaun um den Schwanenweiher kosten würde. Ergebnis: Ein 1,50 Meter hoher Zaun würde 30.000 bis 50.000 Euro kosten, er biete außerdem keinen hundertprozentigen Schutz vor Füchsen und Mardern, zudem kämen Habichte als Küken-Jäger in Frage. Kiefer hält unabhängig von den „beachtlichen Kosten“ eine Umzäunung für keine gute Lösung. Besucher des Volksparks kämen sehr nahe an Enten und Schwäne heran, mit einem Zaun grenze man sie aus. „Wie sieht der Volkspark dann aus“? fragte der Beigeordnete. Man wolle Natur griffig erlebbar machen und keinen halben Zoo im Volkspark haben. Kiefer hat auch prüfen lassen, ob es möglich ist, etwas gegen die herumstreunenden Füchse zu tun, sie eventuell auch einzufangen und in ein anderes Revier zu bringen. Ebenfalls mit negativem Ergebnis. Füchse dürften im Volkspark nicht bejagt werden, eine Fallenjagd sei ebenfalls nicht erlaubt, weil Füchse derzeit Junge haben und auch Hauskatzen in die Fallen gehen könnten. Gegebenenfalls müsse man der Natur ihren Lauf lassen, so schlimm das manchmal anmute, erklärte der Beigeordnete, der betonte, der Fall sähe ganz anders aus, wenn boshafte Menschen im Spiel wären; aber darauf deute derzeit nichts hin. Die gut zwei Dutzend Schwanenfreunde vom Volkspark halten es hingegen für gut möglich, dass die Küken gestohlen wurden, zumal sie am frühen Dienstagmorgen noch gesehen wurden und kurz darauf verschwunden gewesen seien. Im Internet würden schwarze Schwäne gehandelt, brächten ein paar hundert Euro, sagte ein Mann aus der Gruppe, der Anzeige gegen Unbekannt stellen will. Sucht man im Internet, so findet man in der Tat Anzeigen, in denen schwarze Schwäne angeboten werden. So heißt es beispielsweise in einer Anzeige: „Sie haben hier die Möglichkeit, sich drei wirklich sehr schöne Tiere anzusehen und unter Umständen auch zu kaufen, falls Interesse besteht. Die Schwäne sind beringt. Preis 75 Euro pro Schwan“. Oder: „Die drei Schwäne sind wie auf den Fotos zu sehen noch sehr junge Tiere (sechs Monate alt) und farblich schwarz. Bei den drei Schwänen handelt es sich um ein Weibchen und zwei Männchen.“ Oder: „Schwarzer Schwan zu verkaufen, Trauerschwan, beringt, circa fünfjährig, für 150 Euro.“ (dür)

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