Kaiserslautern Ansturm im Waldhaus

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Immerhin: Keiner der verschmitzt lächelnden Drachen hat die Heimfahrt zerzaust antreten müssen, keiner hat auch nur ein Schleifchen verloren. Stattdessen dürfte so manch kleines Meisterwerk die Wand im Kinderzimmer schmücken. Selbst gebastelte Drachen aufsteigen zu lassen – der Plan fiel flach am Samstagnachmittag. Flaute auf dem Kaiserberg ließ jeglichen Aufwind vermissen. Dafür aber herrschte ein gewaltiger (An-)Sturm im Waldhaus.

Ralf Henze und Dietmar Theiss sahen sich und ihr kleines Mitstreiter-Team regelrecht überrollt: Um die 30 Kinder hatten das Waldhaus gestürmt, um mit den Gartenschau-Freunden gemeinsam Drachen zu kreieren. Um die 50 kleine und große Gäste tummelten sich zeitweise in der großen Blockhütte. „Damit war einfach nicht zu rechnen“, gab sich Theiss verwundert. Eine Erklärung fand der Vorsitzende des Vereins Freunde der Gartenschau nicht. „Vielleicht war’s der typische Schlechtwettertag, der die Besucher nicht in den Park, sondern eben zu uns geführt hat.“ Handwerkliches in der Bastelstube statt Dinos bestaunen, stand offenbar bei Kindern und Eltern höher im Kurs. Als ob es Sandra Schirra geahnt hätte: „Beim letzten Mal waren wir zu spät, haben Müllsäcke nehmen müssen, weil das Papier schon aus war. Diesmal sind wir früher gekommen“, freute sich die Otterbergerin, dass sie und ihr gut gelauntes Quartett noch Platz und vor allem Material gefunden haben. Für ihren Sohn Ben war es ein Leichtes, ein beeindruckendes Fluggerät zu gestalten. Da standen Nica und Kaya in nichts nach: Die Schwestern der befreundeten Familie Sommerrock hatte Sandra Schirra zum Basteln mitgebracht. Dank Mithilfe von Mama und den Bastelhelfern konnte sich auch die kleine Lea über einen tollen Flugdrachen freuen – wenngleich die Vierjährige zwischenzeitlich mal den Wunsch äußerte: „Ich will jetzt zu den Dinos.“ Zum vierten mal war auf dem Kaiserberg Drachenbauen angesagt – nie war die Resonanz auch nur annähernd so groß, wie Theiss bestätigte. Als recht schnell das Material zur Neige ging, war Improvisationskunst gefragt. „Damit haben wir aber doch kein Problem“, betonte Christian Heinrichsmeyer. Mit seinen Schützlingen vom „Kids Club“ der Lebenshilfe nahm er vorlieb mit kleineren Bögen von buntem Bastelpapier. Drachen ließen sich auch daraus machen – nur eben keine flugfähigen. Nicht weiter schlimm: Draußen auf der Kaiserberg-Anhöhe war ja eh Flaute. |cha

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